Sinnbildlich: Eisbär Julian Melchiori kommt gegen Mannheims Borna Rendulic (r.)  ins Straucheln. 
Sinnbildlich: Eisbär Julian Melchiori kommt gegen Mannheims Borna Rendulic (r.)  ins Straucheln.  Imago/Contrast

Zeit bleibt kaum. Bereits am Sonntag läuft das Team der Düsseldorfer EG in der MB-Arena auf. Es ist das dritte DEL-Spiel der Eisbären innerhalb von fünf Tagen. Die 2:4 (0:1,1:1,1:2)—Klatsche gegen Mannheim haben die EHC-Cracks aus dem Gedächtnis gestrichen, bei dem Match trafen nur Clark und Boychuk. Bei einem Remis verkürzten die Adler die Gesamtbilanz nach 75 Spielen auf 47:27 für Berlin.

Schlimmer ist die Statistik der Saison. Die Eisbären haben nach fünf Spieltagen noch keinen Dreier eingefahren und liegen mit Kontaktgefahr zu den Abstiegsplätzen auf Rang 13.

Von Krise wollen die Eisbären aber nichts hören. „Wir haben zwölf neue Spieler. Mit dem blinden Verstehen dauert es einfach eine Weile“, meint Stürmer Manuel Wiederer. EHC-Trainer Serge Aubin will auch nichts davon wissen, dass vier Spiele in sechs Tagen zu viel sein könnten. „ Im Frühjahr hatten wir ein ähnliches Programm und sind trotzdem Meister geworden.“

EHC-Krise: Meister-Eisbären schmerzlich vermisst

Doch da wirbelten die momentan verletzten Leo Pföderl und Yannick Veilleux noch munter mit. Blaine Byron (23) zog es nach Schweden und Dominik Bokk nach Frankfurt, wo er mit fünf Toren und drei Vorlagen für die Löwen Erster der DEL-Scorer-Liste ist. Dauerbrenner Marcel Nöbels, in der vorigen Saison immer ganz oben, schaut im Moment von Platz zehn nach oben.

Zudem lacht sich Nicholas B. Jensen ins Fäustchen. Ihm verlängerten die Eisbären den Vertrag nicht. Jetzt ist er beim Bremerhaven mit einem Plus-Minus -Wert von +5, drittbester Verteidiger der gesamten Liga. Marco Novak als bester Eisbären-Verteidiger folgt auf Platz 134.

Eisbär Frank Hördler bleibt Optimist

„Ich bin trotzdem, optimistisch. Vielleicht glückt es uns heute schon, drei Punkte einzufahren. Wir hatten bisher auch ein bisschen Pech“, bleibt EHC-Kapitän Frank Hördler wie immer ruhig und Optimist. „Fränki“ hofft dabei auch auf Matt White. Immerhin trug der Stürmer mit 32 Toren und 73 Punkten ein gerüttelt Maß zum Meisterschafts-Triumph bei. Bis jetzt hat Matt leider noch nicht entdeckt, wo in der neuen Saison die Kisten der Gegner stehen. „Aber das wird noch,“ bleibt Hördler zuversichtlich.

Von Krise will bei den Eisbären auch schon keiner etwas hören, weil sie in der vorigen Saison auch erst im Dezember an die Tabellenspitze stürmten und sich bis zu den Play-offs nicht mehr verdrängen ließen. Wenn das keine moralische Triebkraft ist. Aber mit dem Siegen anfangen müssen die Eisbären schon mal. Am besten heute.

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