Nach ganz vielen Wanderjahren
Eisbären-Magie: Stürmer-Star Zach Boychuk wird sesshaft
Der Kanadier spielte schon auf drei Kontinenten Eishockey und in jeder neuen Saison auch für einen neuen Klub. In Berlin unterschrieb er jetzt bereits für ein drittes Jahr.

Die Eisbären werden für Zachary „Zach“ Boychuk zur zweiten Heimat. Der linke Flügelstürmer war in den vergangenen Jahren in Europa nie länger als eine Saison bei einem Verein. Bei den Eisbären unterschrieb er nun bereits für ein drittes Jahr. Und so geht es mit Freundin Rayna nach dem Urlaub in ihrer kanadischen Heimat zurück nach Berlin.
Boychuks Heimatstadt Airdrie in der Provinz Alberta liegt übrigens nur 34 Kilometer von der einstigen Olympiastadt Calgary entfernt. Die Winterspiele fanden dort 1988 statt, doch da war der heute 32-Jährige noch nicht geboren. Zwischen die Eishockeybanden stürmte Zach bereits mit fünf Jahren los. Angeregt auch durch die für das Puckspiel begeisterte Umgebung.
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Mit seinem Vater brummte er gelegentlich zu den Spielen der Calgary Flames. Später konkurrierte er mit seinem drei Monate jüngeren Cousin Johnny, der es auf stolze 829 NHL-Spiele vorwiegend bei den New York Islanders brachte, ehe eine Verletzung Johnnys Karriere beendete.
Nach zwei Jahrzehnten auf dem Eis in Nordamerika zog es Zach mit Rayna an der Seite hinaus in die Welt. Er spielte die Hartgummi-Scheibe auf drei Kontinenten (Nordamerika, Europa und Asien). Zwei Goldmedaillen mit Kanada von Weltmeisterschaften der U20 kann wohl kaum ein Zweiter in der DEL vorweisen.
Pause nach einer Gehirnerschütterung
Mit zwei Toren im dritten Play-off-Viertelfinale gegen die Kölner Haie fand sich der Linksschütze als Center zwischen Marcel Noebels und Dominik Bokk auf einer neuen Position und nach langer Verletzung auch die Form wieder. Zach ließ bei seinen auffälligen Sturmläufen nicht erkennen, dass seine Stammposition eigentlich der linke Flügel ist.
Den Edelstürmer plagte lange eine Gehirnerschütterung. Er konnte dadurch nur 36 der insgesamt 55 Hauptrundenspiele – allerdings mit ansehnlichen 16 Toren und zehn Assists – bestreiten. „Nicht nur ich, die gesamte Mannschaft ist rechtzeitig zu den Play-offs wieder in Topform gekommen. In der Hauptrunde hatten wir trotz unseres ersten Platzes einige Hänger“, analysierte der stämmige Stürmer.
Erfahrung auf drei Kontinenten
„Wir haben einen tiefen Kader, dadurch hatte unser Trainer Serge Aubin mehrere taktische Möglichkeiten. Selbst wenn mal einer ausfällt“, geht Boychuk auf das Fehlen von Spielern bei gelegentlichen Verletzungen ein und hofft auf noch gesteigerte Eisbären-Stärken in der neuen Saison.
Natürlich musste sich auch der Powerstürmer mit den Erfahrungen von 127 NHL- (Carolina, Pittsburgh, Nashville), 95 KHL-Spielen (Nowosibirsk, Tescherepowez und Bratislava) sowie 436 AHL-Einsätzen auf den neuen Partner Dominik Bokk einstellen. „Aber Bokk ist ein guter Spieler, dadurch ging das Verstehen schnell“, stellte Zach fest.
Und schaut zurück auf das Spieljahr: „Wir haben uns nach der schweren und zum Teil zerrissenen Hauptrunde gut auf die Play-offs vorbereitet. Wer dort unser Gegner war, spielte keine Rolle. Stark waren sie alle. Wir wollten ins Finale, also mussten wir jeden Gegner schlagen.“
Titelgefühl bekam Boychuk in der Schweiz
Wie das glückte, zeigt die Statistik: In zwölf Spielen wurden neun Siege eingefahren und Zach trug mit sieben Toren und zwei Vorlagen ein gerüttelt Maß zum Meistertitel bei. Sein Saison-Fazit: „Mathias Niederberger hat super gehalten. Wir Feldspieler haben alle gekämpft, denn keiner von uns wollten besonders oft mit dem Zug durch Deutschland fahren.“
Wie sich Meistertitel anfühlen, lernte Boychuk übrigens als Profi in der Schweiz kennen. „Im November 2018 wechselte ich aus Russland zum SC Bern“, berichtet der Kanadier. Dort wurde er mit dem SCB Meister der Alpenrepublik. Es war der erste Landesmeistertitel seiner Karriere. Den zweiten und dritten ließ er 2021 und nun 2022 mit den Eisbären folgen.
Zach Boychuk ist der Twitter-König
Auf einer Stufe mit den ganz Großen des Eishockeys steht Zach in Nordamerika als Twitter-König. Immerhin kann er auf seinem Account auf über eine Million Follower verweisen. Da kommt nicht einmal NHL-Superstar Connor Mc David (Edmonton Oilers) mit. Auf seinem Account bietet Boychuk auch Produkte an. Vielleicht wird das nach der Profi-Laufbahn ein wirtschaftliches Standbein.
Eisbären-Sportdirektor Stéphane Richer: „Aber jetzt freuen wir uns erst einmal auf seine Spiele bei uns in der Champions League und in der DEL.“
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