Eisbären: „Jedes Spiel so annehmen, als gäbe es kein Morgen“
Nur sechs Siege braucht man diesmal, um Deutscher Meister zu werden, aber der Turbo-Modus „best of three“ in der Viertel-, Halb- und dann Finalserie hat auch seine ganz besondere Tücken.

Auf geht’s, Eisbären! Die kürzeste DEL-Hauptrunde aller Zeiten ist Vergangenheit, mit dem ersten Viertelfinale am Dienstag gegen Iserlohn (19.30 Uhr, MB-Arena) beginnen die schnellsten Play-offs, die es je gab. Nervenkitzel, bis der Arzt kommt.
Sechs Siege bis zum Halleluja, sechs Siege für die Mission achter Meistertitel. Eisbären-Trainer Serge Aubin versichert: „Wir sind bereit.“
„Einen Plan B gibt es nicht“
Die größte Falle ist der Modus. Aubin: „Bei ,best of seven’ gewinnt immer das bessere Team, bei ,best of three’ ist alles möglich. Im zweiten Spiel kannst du den Sack zumachen oder stehst mit dem Rücken zur Wand. Wir müssen jedes Spiel bestreiten, als gäbe es kein Morgen.“ Der Kanadier verspricht: „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht.“
Dass die Eisbären die Nordgruppe souverän gewannen, Iserlohn erst mit dem letzten Spiel in die Play-offs rutschte – für Aubin unwichtig. Ebenso die bisherige Saisonbilanz gegen die Roosters mit drei Siegen und einer Pleite. „Wir denken nur von Tag zu Tag, von Spiel zu Spiel. Einen Plan B gibt es nicht.“
Achtung vor der Baller-Bande
Plan A heißt gewinnen! Egal, dass Iserlohn die beste Angriffsreihe der Liga aufbieten kann. Joe Whitney (21 Tore, 24 Assists), Casey Bailey (20/24) und Alex Grenier (12/27) belegen in der Punktwertung der Hauptrunde die Platz eins, zwei und acht!
Kriegen die Eisbären die Baller-Bande in den Griff, sieht es gut aus. Der nächstbeste Broiler folgt mit Brent Aubin (9/13) erst auf Rang 63.
Hoffen auf Zengerle
Der EHC ist in Sachen Torgefahr mit Marcel Noebels (6/36), Matt White (19/20), Kris Foucault (18/12), Lukas Reichel 10/17), Zach Boychuk (12/13) oder Parker Toumie (11/11) viel breiter aufgestellt, kassierte zudem 25 Gegentore weniger.
Ob nach dem Saison-Aus für 20-Tore-Knipser Leo Pföderl (Knie) und Jungstar Haakon Hänelt (Schulter) wenigstens Mark Zengerle (Fuß) noch helfen kann, ist offen. Aubin: „Mark ist wieder auf dem Eis. Alles Weitere müssen wir sehen.“ Auf geht’s, Eisbären.