2:3 n. V. im ersten Finale gegen Wolfsburg

Eisbären brauchen wieder eine Aufholjagd, sonst ist der Titel futsch!

Die Finale um die deutsche Meisterschaft (best of three) ist nichts für schwache Nerven. Wie erwartet ist das Duell der beiden Team mit einem Bären im Vereinslogo eine ganz enge Kiste. Die Fortsetzung mit Spiel 2 steigt am Mittwoch (19.30 Uhr) in Wolfsburg.

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Um jeden Zentimeter Eis wird gekämpft, auch Eisbär Parker Tuomie haut sich voll rein.
Um jeden Zentimeter Eis wird gekämpft, auch Eisbär Parker Tuomie haut sich voll rein.Foto: dpa/Andreas Gora

Die Eisbären bleiben sich treu! Wie bisher immer in diesen Play-offs verlieren sie auch im Finale Spiel 1 der Best-of-three-Serie. 2:3 (0:0, 0:1, 2:1/0:1) nach knapp 18 Minuten Verlängerung, Wolfsburg führt 1:0. Spiel 2 steigt am Mittwoch (19.30 Uhr) in Wolfsburg. Da gilt das alte Motto: Aufholjagd!

Klar, leider gibt es auch im Finale keine neue Corona-Regel, die MB-Arena ist weiter leer. Wenigstens darf Karat-Star Bernd Römer in die Halle und zelebriert wie zuletzt immer bei Endspielen in Berlin vorm ersten Bully auf seiner E-Gitarre, auf deren Korpus der Eisbären-Kopf prangt, die Nationalhymne. Wie mit Ausnahme 2011 bei allen Titel zuvor. Schöne Tradition mit Gänsehaut-Garantie. 

Starke Aktion der Fans

Und wenn 14.200 Fans schon nicht live dabei sein können, dann haben sie viele, viele Botschaften geschickt, die hinterm Tor auf dem Plexiglas angebracht sind. Auch nicht zu übersehen: Ein Banner in Fast-Spielfeld-Länge mit dem Final-Motto: „Sie sagten stets: Der Süden macht's, im Norden wurde laut gelacht. Im Osten geht die Sonne auf, jetzt hol'n wir den Pokal nach Haus.“ Stark! 

Stark ist auch, wie sich Wolfsburg präsentiert. Und auch wenn vorher alle Seiten betonen, dass die Hauptrunde mit vier knappen Niederlagen für den EHC keine Rolle spielt - irgendwie liegen die Grizzlys den Eisbären nicht wirklich. 

Im ersten Abschnitt ist es wie immer zwischen beiden Teams: eng. 12:11 Schüsse aufs Tor für die Bären, 10:9 bei den Bullys für die Gäste, die erwartet äußerst kompakt und total diszipliniert spielen. In der Drittelpause muss auch Eisbären-Kapitän Frank Hördler anerkennen: „Sie machen das schon sehr gut.“ 

Noebels gleicht aus

Und leider dann noch besser. Im zweiten Überzahlspiel (beide Male brummt Ryan McKiernan auf der Strafbank) ist auch der wieder überragende Mathias Niederberger bezwungen. Den Schuss von Anthony Rech fischt der EHC-Goalie noch mit einer Weltklasse-Parade weg, beim Abstauber von Gerrit Fauser ist er machtlos (34.).

Ein Wirkungstreffer! Jetzt tun sich die Bären noch schwerer, überhaupt vor die Kiste von Dustin Strahlmeier zu kommen. Am besten klappt das noch in den letzten zwei Minuten in Unterzahl (Leo Pföderl sitzt draußen). 

Aber diese kurze Phase bringt neuen Mut, im Schlussdrittel machen die Bären endlich richtig Dampf. Und Wolfsburg Fehler. Die ersten beiden Powerplays nimmt der EHC zum Üben, beim dritten klingelt's endlich. Marcel Noebels, der wie im Vorjahr zum DEL-Spieler der Saison gewählt ist, zieht ab. Sein Schuss wird unhaltbar abgefälscht - 1:1 (54.). Na bitte, geht doch. Jetzt läuft's!

Volles Risiko voll belohnt

Denkste: Die Freude dauert nur 257 Sekunden, dann trifft Garrett Festerling zum 1:2 (58.). Trainer Serge Aubin nimmt eine Auszeit und Niederberger für einen sechsten Feldspieler vom Eis. Hilft! Das volle Risiko wird voll belohnt. 38 Sekunden vor Schluss stochert Zach Boychuk die Scheibe zum 2:2 rein. Verlängerung - wie schon in drei von vier Hauptrundenspielen im Bären-Duell. Puh!

Und da dauert es exakt 17:59 Minuten, dann verpasst Julian Melchiori mit einer starken Einzelaktion den Eisbären mit dem 2:3 den K.o.

Schade, aber was soll's! Aufholjagd ist angesagt. Und dass sie das können, haben die Eisbären ja zuletzt eindrucksvoll gezeigt.