Beim 2:1 gegen Ingolstadt

Eisbären Berlin: Wackelkandidat besteht die Feuerprobe

Jake Hildebrand gilt vielen nicht als Toptorwart, doch was der Ex-Frankfurter gegen den Vizemeister ablieferte, war aller Ehren wert.

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Jake Hildebrand wurde nach dem Spiel von den Eisbären-Fans gefeiert und feierte zurück.
Jake Hildebrand wurde nach dem Spiel von den Eisbären-Fans gefeiert und feierte zurück.Florian Pohl/City-Press

2:1 (0:0, 1:1, 0:0/1:0) nach Penaltyschießen gegen den amtierenden Vizemeister Ingolstadt – die Eisbären melden sich mit zwei Punkten in der neuen DEL-Saison an. Damit ist der erste Schritt zur Wiedergutmachung nach dem Desaster-Vorjahr, als der DEL-Rekord-Champion (9 Titel) erstmals seit 22 Jahren die Play-offs verpasst hatte, geglückt.

Auch die Fans waren nach 195 langen Tagen ohne DEL-Eishockey in Berlin heiß, mit 13.950 Zuschauern war die MB-Arena nahezu ausverkauft. Der letzte Sieg lag sogar noch länger zurück. Am 26. Februar gab es ein 5:1 gegen – Ingolstadt!

Marcel Noebels erzielt das erste Eisbären-Tor

Neun Neue bot Trainer Serge Aubin (48) auf, Pat Cormier (33) und Lean Bergmann (24) mussten passen. Den Ton im Eisbären-Spiel gaben aber in erster Linie die Alten wie Zach Boychuk (33), Morgan Ellis (31) oder ganz besonders Marcel Noebels (31) an.

Der Vizekapitän erzielte mit dem 1:1 (35.) nicht nur das erste Eisbären-Saisontor, er trickste im finalen Shootout auch gleich den ersten Penalty an Ingolstadts grandios haltendem Goalie Michael Garteig (31, insgesamt 32 Paraden) vorbei.

Aber Noebels beteiligte sich auch kräftig am oft zu komplizierten Angriffsspiel: Immer noch ’ne Schleife um den Pass, anstatt den Puck mal geradlinig auf die Kiste zu zimmern. Den Zusatzpunkt besorgte dann Schweden-Rückkehrer Blaine Byron (28) mit seinem Penalty.

Eisbären-Chefs glauben an Jake Hildebrand

Im Fokus stand aber ein anderer: Jake Hildebrand (30). Der Ex-Frankfurter gilt vielen nicht als Topbesetzung im Tor. Doch der Ami zeigte 25 Paraden, fischte zwei Ingolstädter Penaltys weg.

Eisbären-Sportchef Stéphane Richer (57) steht fest zu seiner Verpflichtung: „Jake ist ein erfahrener Torhüter. Mit über 50 Partien hat er in der abgelaufenen Saison in Frankfurt fast alle Pflichtspiele bestritten. Unsere jungen Torhüter Nikita Quapp und Jonas Stettmer werden von seiner Erfahrung profitieren.“

Mit seiner Leistung gegen die Panther und seiner sicheren Fanghand bestätigte der Keeper die Worte Richers. Auch Coach Aubin ist von Hildebrand überzeugt: „Jake wird uns helfen. Er ist ein guter Torwart.“

Eisbären am Sonntag in Düsseldorf

Zudem besteht die Aussicht, dass der Mann aus Butler/Pennsylvania wegen seiner Vorfahren einen deutschen Pass erhält und vom Ausländerkontingent gestrichen werden könnte. Aber zunächst muss Hildebrand am Sonntag in Düsseldorf (15.15 Uhr) zeigen, dass seine Leistung gegen Ingolstadt keine Eintagsfliege war.