Eisbären Berlin: Marcel Noebels ist jetzt „Captain Germany“
In der WM-Vorbereitung setzt Bundestrainer Harold Kreis für alle sichtbar auf den Mann mit der Nummer 92.

Das erste Testspiel gegen Tschechien ging mit dem 2:6 (1:0, 0:2, 1:4) vor 4000 Zuschauern in Kassel zwar reichlich daneben, trotzdem hatte die Premiere von Bundestrainer Harold Kreis (64) für fünf Eisbären auch eine richtig schöne Seite: endlich wieder Eishockey.
Das blamable Play-off-Aus, das am 5. März mit dem Ende der Hauptrunde besiegelt wurde, war für den DEL-Rekordmeister (neun Titel) und seine Fans ein Schock. Für Marcel Noebels (31), Jonas Müller (27), Marco Nowak (32), Manuel Wiederer (26) und Eric Mik (23) hatte das Desaster noch ganz andere Folgen.
Eisbär Marcel Noebels genießt
Klar, als Nationalspieler wollen sie noch zur WM (ab 12. Mai in Finnland und Lettland, Deutschland spielt in Tampere), die bisher so verkorkste Saison möglichst mit einem positiven Erlebnis beenden. Hieß für sie: 39 Tage überbrücken, einen Monat, eine Woche und einen Tag kein richtiges Eishockey, nur Training, Training, Training.
Der Aufwand hat sich vorerst gelohnt, Bundestrainer Kreis lud alle fünf zur ersten Phase der WM-Vorbereitung ein und ließ alle auch in Kassel ran. Mehr noch: Nowak machte er zu einem seiner beiden Vize-Kapitäne, Noebels zum Mann mit dem großen „C“ auf dem Trikot über dem Herzen.
Für den neuen „Captain Germany“ ein kleiner Trost: „Für mich ist es das erste Mal, dass ich von Anfang an dabei bin. Aber ich hätte sehr gerne auch mit den Eisbären noch ein paar Wochen gespielt. Eishockey habe ich jetzt auf jeden Fall vermisst.“
Eisbär Jonas Müller trifft
Vorbei, Noebels taten die 60 Minuten sichtlich gut. Auch wenn Kreis monierte: „Wir haben es den Tschechen leicht gemacht, bekommen zwei Gegentore in unserem Powerplay. Wir waren nicht konsequent in der Position, haben schlechte Entscheidungen mit der Scheibe getroffen.“
Jonas Müller, der das 2:4 (52.) erzielt hatte, stimmte dem Coach zu: „Im zweiten Drittel haben wir nachgelassen, hinten mehr Fehler gemacht, zu leicht die Scheiben verloren und ein bisschen zu viel zugelassen.“ Die Chance, es besser zu machen, gibt es schon am Samstag (17.00 Uhr), wenn es in Frankfurt wieder gegen den zwölfmaligen Weltmeister geht.
Vom neuen Bundestrainer ist Noebels jedenfalls begeistert: „Ich glaube, man lernt davon, dass man einen Trainer hinter der Bande hat, der keine Panik schiebt, ruhig bleibt, wenn es mal nicht so läuft. Harry ist eine sehr gute Wahl für uns. Sein Büro ist jederzeit offen, man kann mit ihm über Gott und die Welt reden, er hat immer ein offenes Ohr.“
Eisbär Marco Nowak schwärmt
Und Marco Nowak, der Kreis aus sechs gemeinsamen Jahren in Düsseldorf bestens kennt, ergänzte: „Harry ist einer, der annimmt, was Spieler ihm sagen. Er hat natürlich seinen eigenen Weg wie jeder Trainer, aber er ist komplett offen und ein ganz toller Mensch.“ Fehlt nur noch, dass es auf dem Eis bei allen richtig flutscht ...
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