Eisbären Berlin in Europa: Erst 8:2, dann 1:7 – wie geht denn so was?
Trainer Serge Aubin bleibt bei seiner Analyse ganz nüchtern, dabei gibt es durchaus Erklärungsansätze.

Erste Pflichtspiele für die Eisbären in der neuen Saison, erstes großes Schulterzucken. Nach dem 8:2 zum Start in die Champions League bei Frankreich-Meister Bruleurs de Loups de Grenoble gab es in Spiel 2 der Gruppe G in der Königsklasse ein 1:7 (0:2, 0:3, 1:2) bei Frölunda Göteborg. Wie geht denn so was?
EHC-Trainer Serge Aubin zuckt bei der Analyse nicht mal mit der Wimper: „Es war ein sehr schweres Spiel für uns. Wir haben nicht das Niveau abgerufen, das nötig gewesen wäre. Frölunda hat unheimlich druckvoll gespielt. Darauf hatten wir leider keine Antwort.“
Aber: Antworten auf die Frage nach dem Warum für das Auf und Ab gibt es durchaus.

Eisbären voll im Reisestress
Nach dem Schützenfest in Frankreich blieben nur 40 Stunden bis zum ersten Bully in Schweden. Und die Anreise bestand ja nicht nur aus den reinen 1460 Flugkilometern. Zwischen Schlittschuh aus und wieder an blieb nicht viel Zeit.
Zudem kann so früh in einer Saison ein Team, das zwölf Mann, darunter Top-Stützen wie Torwart-Hexer Mathias Niederberger (nach München), Vize-Kapitän Kai Wissmann (in die NHL zu den Boston Bruins), Sturm-Tausendsassa Blaine Byron (nach Schweden zu IK Oskarshamn) oder NHL-Star Frans Nielsen (Karriereende) verlor, noch gar nicht gefestigt sein.
Torjäger Leo Pföderl fehlt noch verletzt
Die Neuen, die Sportchef Stéphane Richer nach Berlin lotste, brauchen bei aller vorhandenen Klasse noch ein bisschen Zeit. Zudem sind Knipser Leo Pföderl und Vorkämpfer Yannick Veilleux immer noch verletzt. Das ist alles kein Grund zum Jammern, aber doch ’ne ganze Menge Holz.
Nicht zu vergessen: Frölunda, mit vier Triumphen Rekordsieger der Champions League, war noch mal ein ganz anderes Kaliber als Grenoble. Vielleicht hat auch der Kantersieg bei den Franzosen nach einer zuvor an Erfolgen eher armen Vorbereitung die Eisbären ein wenig übermütig gemacht. Stürmer Peter Regin: „Nach dem hohen Sieg am Donnerstag sind wir wieder ein wenig in der Realität angekommen.“
Und für die gilt: Serge Aubin & Co. haben für die Ziele K.-o.-Runde in der Königsklasse und dritter Meistertitel in Folge noch einiges an Arbeit vor sich.
Eisbären spielen jetzt zweimal im Welli
Weiter geht’s jetzt in Europa mit den Rückspielen am Donnerstag (20 Uhr) gegen Göteborg und am Sonnabend (17 Uhr, beide Wellblechpalast) gegen Grenoble. Die beiden abschließenden Gruppenspiele gegen die Tschechen von Mountfield HK steigen am 5. Oktober in Berlin und am 12. Oktober in Hradec Kralove. Das Erste DEL-Spiel steht am 18. September (16.30 Uhr) in Nürnberg auf dem Programm.
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