Eisbären Berlin: Ex-EHC-Kapitän wird in der NHL neuer Chef von Kai Wissmann
John Gruden ist neuer Assistenztrainer bei den Boston Bruins, bei denen der Meister-Verteidiger von 2021 und 2022 dem Puck hinterherjagt.

Kai Wissmann (25) trainierte diese Woche im Welli nach zehn Jahren beim EHC (vorerst) letztmals im Eisbären-Trikot. Nach ein paar Tagen in der Heimat Schwenningen beginnt für den Verteidiger das Abenteuer NHL. Und – unverhofft kommt oft: Wenn er im Trainingscamp der Boston Bruins in Halifax eintrifft, wartet da schon jemand, der brennend an Neuigkeiten aus Berlin und vom Deutschen Meister interessiert sein wird.

Ältere Bären-Fans erinnern sich vielleicht noch an den 3. Mai 2002. Da verkündete der EHC die Verpflichtung von zwei Spielern aus der AHL: Stürmer Mark Beaufait (damals 31), Verteidiger John Gruden (32). Beaufait blieb bis 2009, wurde zur Legende, sein Trikot mit der Nummer 19 hängt heute in Berlin unterm Hallendach.
John Gruden: Eisbären als Sprungbrett
Gruden wurde Kapitän und legte ein so starkes Jahr hin, dass ihn die Washington Capitals zur Saison 2003/04 nach Versuchen in Boston (1993/94 sowie 1995/96) sowie in Ottawa (1998 bis 2000) in die NHL zurückholten. Ebenjener John Gruden (inzwischen 52) ist seit Donnerstag Co-Trainer bei den Bruins.
Und als Ex-Abwehr-Ass wohl direkt für Wissmann zuständig. Gruden wird nicht nur lauschen, wenn Wissmann von den Eisbären erzählt. Er kann auch einige Storys zum Besten geben.
John Grudens krude Trainer-Story
Zum Beispiel die, wie er als Coach einst Furore machte. 2015/16 hatte er beim neu gegründeten OHL-Team Flint Firebirds als Headcoach angeheuert. Weil er dem Sohn des Besitzers nicht genug Eiszeit einräumte, feuerte Rolf Nilsen nach nur 17 Spielen das komplette Trainerteam.
Aber der Eigner hatte die Rechnung ohne die Mannschaft gemacht. Jeder Spieler stiefelte einzeln ins Büro, warf Nilsen sein Trikot vor die Füße und kündigte. Das wirkte: Gruden wurde mit Dreijahresvertrag wieder eingestellt. Im weiteren Saisonverlauf allerdings wurde er dann noch mal entlassen – diesmal endgültig.
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