Eisbären-Institution: Dirk Perschau ist immer hautnah am Geschehen, jubelt mit dem Meister-Pokal, an dem er mit seinem Fingerspitzengefühl erheblichen Anteil hat.   
Eisbären-Institution: Dirk Perschau ist immer hautnah am Geschehen, jubelt mit dem Meister-Pokal, an dem er mit seinem Fingerspitzengefühl erheblichen Anteil hat.    City-Press

Er gehört zu den Eisbären wie der Fernsehturm zu Berlin. Erlebte alle acht Meisterschaften mit, steht trotzdem nur ganz selten im Rampenlicht und ist doch unverzichtbar: Dirk Perschau (seit diesem Montag 57 Jahre jung) ist beim EHC Schattenmann der Stars und feiert ein irres Jubiläum: 50 Jahre Eisbären-Dynamo!

Erster Trainer war Hartmut Nickel

Wie das Eis-Märchen begann, daran erinnert sich Perschau noch genau: „Kurz vor meinem siebten Geburtstag nahm mich der Freund meiner großen Schwester mal mit. Unser Trainer bei den Kleinschülern war damals Hartmut Nickel.“  

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Perschi setzte sich durch, verteidigte für Dynamo und die Eisbären über 350-mal in DDR-Oberliga, Bundesliga und DEL. Nach der aktiven Karriere wechselte er die Seiten. Heute ist er in jedem Spiel an der Bande, nennt Kabine und Wirtschaftsräume sein Reich.

Viel Fingerspitzengefühl

Dirk Perschau im Eisbären-Trikot in der DEL-Saison 1996/97. 
Dirk Perschau im Eisbären-Trikot in der DEL-Saison 1996/97.  City-Press

Seit über 20 Jahren ist Perschau nun schon in Hohenschönhausen für die Ausrüstung der Stars zuständig. Umfassend. Perschau: „Meine wichtigste Aufgabe ist das Schleifen der Schlittschuhe. Da brauche ich viel Fingerspitzengefühl, jeder Spieler will seinen speziellen Superschliff.“ Der Mann mit der Kappe kennt sie alle. Auswendig.

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Damit nicht genug: „Dazu kommen Material-Bestellungen, Kunststoff-Schläger biegen oder kürzen, für geschmeidige Handschuhe sorgen. Und dann bin ich auch der Waschbär. Mit Oliver Lange reinigen wir Trikots und Schwitz-Unterwäsche, sorgen mit unserem Transporter dafür, dass die Klamotten bei Auswärtsspielen pünktlich vor Ort sind.“

„Meckern ist nicht das Ding meiner Frau“ 

Da kommen pro Saison locker mal 60.000 Kilometer zusammen. Seine Arbeit hat’s besonders nach Spielen in der Fremde in sich. Perschau verrät: „Wenn wir morgens zwischen 3 und 4 Uhr im Welli einrollen, wird sofort die Waschmaschine angeworfen. Dann machen wir ein Nickerchen in der Kabine, hängen um 7 Uhr die Sachen zum Trocknen auf.“

Dirk Perschau beim Schleifen der Schlittschuhe der Eisbären. 
Dirk Perschau beim Schleifen der Schlittschuhe der Eisbären.  City-Press

Und, bleibt bei dem Pensum auch noch Zeit fürs Familienleben? Perschi grinst: „Wir sind jetzt 33 Jahre verheiratet. Jeannett kennt meine Leidenschaft fürs Eishockey vom ersten Tag an. Meckern ist nicht ihr Ding. Im Gegenteil, sie atmet auf, wenn ich gegen Morgen die Tür aufschließe und gesund aufschlage.“

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