James Sheppard ist nicht nur als Spieler wichtig, er geht auch keinem Zweikampf aus dem Weg. 
James Sheppard ist nicht nur als Spieler wichtig, er geht auch keinem Zweikampf aus dem Weg.  Foto: Florian Pohl/City-Press

Berlin - Auch am Tag nach der Play-off-Absage saß der Schock beim EHC noch tief. Während die Spieler vor einer langen Sommerpause stehen, müssen Sportdirektor Stéphane Richer und Manager Peter John Lee im Eiltempo am Kader für die neue Saison basteln.

„Wir hatten schon eine Idee, in welche Richtung wir gehen wollen“, sagt Richer (53), „aber wir waren sicher, dass wir lange in den Play-offs spielen und mehr Zeit haben, um die finale Entscheidung zu treffen. Jetzt müssen wir uns hinsetzen, analysieren und mit den Spielern reden.“

Bei einigen Spielern, deren Verträge zum Saisonende auslaufen, hätten die Auftritte in der K.-o.-Phase den Ausschlag geben sollen, ob es nach der Saison beim EHC für sie weitergeht oder eben nicht. „Du kannst eine durchschnittliche Hauptrunde, aber dann super Play-offs spielen und bekommst einen neuen Vertrag“, erklärt Richer.

Entscheidend wird die Personalie James Sheppard

Louis-Marc Aubry (28) tat sich im neuen System von Trainer Serge Aubin schwer, aber konnte seine Klasse in den letzten Jahren beweisen. Der gleichaltrige Landon Ferraro fand seine Rolle auch nicht durchweg. Für die Verantwortlichen wäre es hilfreich gewesen, wenn sie ihn in den Play-offs gesehen hätten.

Ganz entscheidend wird zudem die Personalie James Sheppard (31) werden. Der Center gehört zu den besten Mittelstürmern der Liga, wird von den Kollegen durchweg geschätzt, hat sich mit dem Verein aber noch nicht einigen können, wie es weitergeht. „Die Jungs aus Nordamerika wollen so schnell wie möglich nach Hause fliegen“, weiß Richer,   „es ist schwer zu sagen, ob wir immer eine schnelle Entscheidung treffen können, aber zumindest gibt es eine Tendenz, wie wir nächste Saison planen.“

Wie groß der wirtschaftliche Schaden für die Bären ist, lässt sich nicht genau sagen. Allerdings gibt es Schätzungen, wonach pro Spieltag Bruttoeinnahmen in einer Höhe von 200000 Euro flöten gehen. Boni wären allerdings erst bei Erfolgen in den Play-offs fällig geworden.

Wegen der Corona-Absagen wird es in diesem Jahr auch keinen offiziellen Saisonabschluss mit den Fans geben.  „Jetzt wollen wir die Zeit zusammen noch genießen, denn es ist ja nicht klar, wer nächste Saison noch alles da ist“, sagt Ryan McKiernan (30). Wie er die lange Pause sinnvoll füllt, ist ihm noch unklar. „Diese Situation, plötzlich so viel Zeit zu haben, hatte ich noch nie.“