Oft im Hintergrund, aber sooo wichtig
Der heimliche Superstar der Eisbären Berlin
Ex-Goalie Sebastian Elwing (43) ist inzwischen Torwarttrainer, Vizeweltmeister, NHL-Scout und auch Schulleiter.

Der letzte Schluck Schampus nach der Feier für die WM-Silbermedaille kribbelte praktisch noch auf der Zunge, da stand Sebastian Elwing (43), Torwarttrainer der Eisbären, schon wieder auf dem Eis. Der Alltag hatte den Puck-Pädagogen wieder.
Elwing, der beim Sensations-Coup im Mai in Finnland die deutschen Goalies betreute, arbeitete gleich wieder mit den EHC-Talenten Nikita Quapp (20), Felix Noack (18), Jonas Stettmer (21) und sagt: „Um in der neuen Saison wieder ganz vorn mitspielen zu können, müssen wir fleißig arbeiten.“

Im Moment noch auf fremdem Eis. Elwing: „Wir trainieren bis Anfang August in der Paul-Heyse-Straße, weil im Welli gebaut wird. Die Bedingungen sind aber richtig gut.“ Und: Als seine Verpflichtung durch war, telefonierte Elwing auch gleich mit Neuzugang Jake Hildebrand (30): „Ich habe ihm meine Vorstellungen als Torwarttrainer mitgeteilt.“
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Elwing fand seine Liebe in Weißwasser
Der begnadete Coach stand einst selbst von der Oberliga bis zur DEL in der Kiste, musste die Karriere 2014 aber wegen einer Knieverletzung beenden. Da, wo sie einst anfing: bei den Eisbären. Zum ersten Mal hatte sich Elwing vor 35 Jahren bei den Dynamo-Kleinschülern in Hohenschönhausen in die Torwart-Montur gezwängt.

Zwischendurch verschlug es den gebürtigen Berliner nach Weißwasser, wo er die große Liebe fand. Nach der Karriere gründete er in der Lausitz eine Torwartschule. Und wird da von Bewerbern aus ganz Deutschland überrannt: „Im August führe ich in Weißwasser einen Torwart-Lehrgang durch. Ich hatte 80 Bewerber. Leider kann ich nur 36 nehmen, damit ist die Kapazität ausgelastet.“
Elwing ist European Scout der LA Kings
Sein Können hat sich sogar bis in die NHL rumgesprochen, die LA Kings verpflichteten ihn als European Goalie Scout. In den vergangenen Jahren bildete der Berliner zudem in Finnland, Russland und Österreich Talente aus. Aber der Hüter der Hexer versichert: „Im Moment lege ich meine ganze Kraft in die Ausbildung von Keepern bei den Eisbären.“

Nach WM-Silber hätte er wohl locker noch eine Torwartschule eröffnen können, schließlich arbeitete er auch drei Jahre mit Super-Keeper Mathias Niederberger (30) zusammen, der nach zwei Titeln mit den Bären in München seinen persönlichen Meister-Hattrick feierte, und half, ihn noch besser zu machen.
Elwings Sohn ist schon Deutscher Meister
Doch von Lob will Sebastian nichts wissen: „Die WM-Medaille war ein kollektiver Erfolg, zu dem vom Spieler über die Trainer bis zum Materialverantwortlichen jeder seinen Teil beigetragen hat.“
Wen wundert’s, dass bei so viel Eishockey auch der Apfel nicht weit vom Stamm fällt. Elwings Sohn wurde gerade mit den Eisbären Juniors deutscher U17-Meister. Aber Lenny (16) steht nicht im Tor, er ist Verteidiger.
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