Der Eis-Wahnsinn wird immer irrer: Eisbären Berlin patzen und rücken trotzdem näher an die Play-offs ran
Umso bitterer ist: Hätte der Meister an der Nordsee drei Punkte geholt, wäre er jetzt schon auf dem rettenden Platz 10.

Oh, Eisbären, was soll man davon halten? 2:3 (0:1, 2:1, 0:0/0:1) nach Penaltys bei den Fischtown Pinguins vor 4149 Zuschauern in der Eisarena Bremerhaven. Ist der eine Punkt genau der, der am Ende den Unterschied macht? Oder sind es zwei (oder nur einer) zu wenig, die zu den Pre-Play-offs fehlen? Nach den Siegen in Mannheim (5:2) und gegen Ingolstadt (5:1) ist die rasante Aufholjagd erst mal gestoppt. Was geht jetzt noch?
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Noch zwei Spiele sind zu spielen (Freitag in Augsburg, 19.30 Uhr und am Sonntag gegen Schwenningen, 14 Uhr/MB-Arena), noch maximal sechs Punkte zu erbeuten. So ist die Lage: Nürnberg und damit Platz 9 ist nach dem 7:4 der Ice Tigers gegen Straubing weg. Aber dann wird's spannend wie bei Alfred Hitchcook.
Eisbären ohne Kapitän Frank Hördler ...
Die Eisbären sind endlich, endlich weg von Saison-Stammplatz 13, rücken rauf auf Rang 12. Das Verrückte: Trotz der Pleite sind sie dichter an die Pre-Play-offs rangerückt. Frankfurt ist auf Rang 10 und nach dem 1:5 gegen Köln nur noch zwei Zähler weg. Schwenningen auf 11 ist nur wegen der besseren Tordifferenz (minus 7) vor den Eisbären (minus 11). Was für 'ne enge Kiste!
Umso bitterer: Mit einem Drei-Punkte-Sieg hätte sich der Meister der vergangenen beiden Jahre auf Rang 10 einnisten können. Frankfurt hat minus 16 Tore auf dem Deckel ... Egal, Mund abputzen, weitermachen.
Denn: In Bremerhaven müssen die Eisbären schon vorm ersten Bully richtig was wegstecken. Dass Frank Hördler nach dem fiesen Check von Ingolstadts Tye McGinn nicht dabei ist, damit musste man rechnen. Als sich die Eisbären auf den Weg an die Nordseeküste machten, saß der DEL-Rekordmeister (9 Titel) noch beim MRT.
... und überraschend auch ohne Marcel Noebels
Doch dann fehlt auf dem Spielberichtsbogen auch noch der Name von Marcel Noebels.„ Angeschlagen“, mehr dringt nicht nach außen. Ohne Kapitän und Abwehrchef sowie das Offensiv-Hirn (16 Tore, 39 Assists) - das ist schon heftig. Und irgendwie hat der EHC auch mächtig damit zu tun, das aus den Klamotten zu schütteln.
Erst nach dem 0:2-Rückstand durch Jan Urbas im Powerplay (8.) und Markus Vikingstad (29.) geht der Knoten auf. Weil Eisbären die Ruhe bewahren. Verteidiger Eric Mik an seinem 23. Geburtstag: „Das 0:2 war wie ein Weckruf für uns. Im Gegensatz zu früher haben wir auch nicht die Linie verloren.“
134 Sekunden später gibt es das erste Lebenszeichen, als Leo Pföderl eine tolle Kombination über Zach Boychuk und Matt White mit dem 1:2 abschließt (31.). Als dann noch Morgan Ellis mit einem Schuss vorbei an Freund und Feind 30 Sekunden vor der Drittelsirene zum 2:2 ausgleicht (40.), ist wieder alles drin.
Eisbären-Torwart Tobias Ancicka wieder ganz stark
Auch, weil Tobias Ancicka alle Wechselgerüchten ums Eisbären-Tor einfach ausblendet, wieder eine ganz starke Leistung zeigt und am Ende 26 Schüsse abgewehrt hat.
Knister, knister! Im Schlussabschnitt sind beide Teams eher darauf bedacht, kein Tor zu kassieren. Auch die fünfminütige Verlängerung bleibt ohne Treffer. Im Penaltyschießen scheitern dann Alex Grenier, Peter Regin und Pföderl an Ex-EHC-Goalie Maxi Franzreb im Bremerhavener Gehäuse, auf der Gegenseite trifft Gregory Kreutzer - damit bleibt es bei einem Punkt für den EHC. Oh, Eisbären, was soll man davon halten ...
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