Eisbären-Kapitän Frank Hördler (l.) wehrt sich mit allem, was er hat, gegen Augsburgs Adam Payerl.
Eisbären-Kapitän Frank Hördler (l.) wehrt sich mit allem, was er hat, gegen Augsburgs Adam Payerl. Foto: Imago/Fotostand

Teil 3 der knackigen Auswärtstour der Eisbären mit drei Spielen in fünf Tagen nach der Corona-Zwangspause und anschließend nur zwei Trainingseinheiten, ein 2:3 (0:2, 1:0, 1:1) vor 3429 Zuschauern im Curt-Frenzel-Stadion bei den Augsburger Panthern - die schöne Serie von sieben Siegen in Folge ist gerissen. Kleiner Trost: Am Freitag (19.30 Uhr, MB-Arena) spielt der trotzdem souveräne Tabellenführer erstmals seit dem 27. Februar wieder vor den eigenen Fans.

Vergangenen Freitag aus der Kalten das ganz starke 4:0 in Mannheim, Sonntag das schwer umkämpfte 3:2 in Schwenningen, jetzt der harte Kampf in Augsburg - das ist dann auch für den stärksten Eisbären in der jetzigen Situation ein klein bisschen zu hart.

Morgan Ellis kommt aus Berlin nach

Dass die Eisbären das Spiel bei den bisher eher enttäuschenden Panthern richtig erst nehmen, beweist auch das: Weil Nicolas Jensen kurzfristig passen muss, wird mit Morgan Ellis extra ein Verteidiger aus Berlin nachgeholt, um ein komplettes Line-up aufbieten zu können.

Der Vize-Kapitän fehlte zuvor mit Rückstand nach Corona-Infektion. Den haben auch noch Marcel Noebels, Mark Zengerle und Mathias Niederberger, die aber in Berlin bleiben. Wie auch die nach wie vor noch verletzten Leo Pföderl und Giovanni Fiore.

Gegentor kurz vor der Drittelsirene

Obwohl Trainer Serge Aubin den Montag komplett für die Regeneration opfert und auch am Dienstagvormittag nur ein leichtes Muskellockern auf dem Programm steht, sind die Beine anfangs noch etwas schwer. Der Meister kommt nicht so recht auf Touren.

Die Quittung ist ein 0:2 nach den ersten 20 Minuten. Beim 0:1 hat Niklas Länger Glück, dass Dominik Bokk seinen Schuss an den Schläger bekommt, der Puck von da als Bogenlampe hinterm wieder starken  EHC-Goalie Tobias Ancicka (am Ende 29 Paraden) im Netz landet (8.). Das 0:2 durch einen Schuss von Jesse Graham kassieren die Eisbären fünf (!) Sekunden vor der Drittelsirene. Bitter!

Zach Boychuk gleicht aus

Im zweiten Abschnitt sind die Beine besser, der EHC erhöht den Druck auf Olivier Roy im Panther-Tor. Verdienter Lohn ist das 1:2. Simon Despres zieht ab, Manuel Wiederer hält die Kelle rein (25.). Mehr geht nicht, aber Sebastian Streu kündigt vorm Schlussdrittel vollmundig an: „Den Druck, den wir in den letzten fünf Minuten gemacht haben, den kriegt Augsburg jetzt noch mal 20 Minuten lang.“

Na ja, da ist eher der Wunsch Vater des Gedanken, aber die Ansage drückt aus, wie dieser Eisbären-Jahrgang tickt, wie er will. Und wie er auch kann. Zach Boychuk besorgt im Powerplay nach tollem Pass von Dominik Bokk das verdiente 2:2 (53.).

Aber schon der Ausgleich ist ein Kraftakt, der noch mal Körner kostet. Letztlich dann zu viele. Denn das 2:3 von Scott Valentine folgt fast postwendend 78 Sekunden später (54.). Das kann der Meister dann nicht mehr kontern.