Der überragende Torwart Mathias Niederberger zeigt den mitgereisten Eisbären-Fans in München den Meister-Pokal.
Der überragende Torwart Mathias Niederberger zeigt den mitgereisten Eisbären-Fans in München den Meister-Pokal. Foto; City-Press

Diese Teufelskerle haben es tatsächlich geschafft. 5:0 im vierten von maximal möglichen fünf Final-Partien gegen Red Bull München, die Finale-Serie 3:1 gewonnen. Die Eisbären haben ihren Meistertitel bravourös verteidigt. Und dieser neunte Triumph ist nicht nur eine weiterer Stern auf dem Trikot, er ist so viel mehr. Er ist der Beweis, dass mit Willen, Leidenschaft und Herz (natürlich gepaart mit der nötigen sportlichen Klasse) nichts unmöglich ist.

Die an Legenden eh nicht arme Erfolgsgeschichte des EHC ist um ein ganz besonderes Kapitel reicher. Nach den harten Anfangsjahren als meist gern gesehener Gast in allen Eishallen der Republik war ganz sicher die erste Meisterschaft 2005 ein Meilenstein.

Unvergessen der Titel-Hattrick zwischen 2011 und 2013 mit dem „Wunder von Mannheim“ im vierten Finale 2012 als Krönung zwischendrin. Auch der Nervenkrieg im vergangenen Jahr, als Spiel 1 in der wegen Corona nur Best-of-three-Serie gegen Wolfsburg in der geisterhaft leeren MB-Arena in die Hose ging und der Druck gewaltig wurde, gehört dazu.

Eisbären trotzen allen Widrigkeiten

Hinterher schworen sich die Eisbären, dass sie diese geile Meister-Gefühl unbedingt noch mal wollten. Mit den Fans, für die Fans. Mission erfüllt. Überragend erfüllt.

Allen Widrigkeiten zum Trotz. Denn im – natürlich grundsätzlich löblichen – Bestreben, auch in der dritten Pandemie-Saison alle Klubs an Bord zu halten, opferte die DEL erneut ihr Premium-Event. 2020 gab es wegen Corona gar keine Play-offs, 2021 dann nur in der Light-Version mit Duellen über maximal drei Spiele.

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Weil die Hauptrunde wegen der zahlreichen Nachholspiele um eine Woche verlängert wurde und hintendran die WM (ab 13. Mai in Finnland) steht, reichte  es auch diesmal noch nicht wieder für „best of seven“. Im Nachhinein muss man sagen: Gott sei Dank.

Kein Ruhmesblatt für die DEL

Denn schon der Fünfer-Pack wurde nur noch gnadenlos durchgeprügelt, auch wenn DEL-Boss Gernot Tripcke sagt: „Wir hatten keine andere Wahl.“ Der Saison-Höhepunkt als knallharte Knochenmühle. Auf dem Rücken der Spieler. Bitte nie wieder.

Für die Eisbären hieß das: ab dem Halbfinale neun Spiele innerhalb von 15 Tagen (München hatte immerhin zwei Partien weniger und vor dem Finale fünf Tage frei). Mit dem Gipfel von nicht mal 24 Stunden Pause zwischen Halbfinale Nr. 5 und Finale Nr. 1. Spiel zwei und drei dann an zwei aufeinanderfolgenden Tagen. Keine Zeit, Wehwehchen zu kurieren. Keine Zeit, sich Gefühle zu gönnen. Keine Zeit, wirklich großartigen Sport auch zwischendurch richtig zu würdigen.

Werbeslogan wird für Eisbären Programm

Umso so grandioser, wie diese Eisbären das alles wegsteckten. Ohne zu jammern. Sich schließlich für alle Strapazen (Vize-Kapitän Kai Wissmann: „Das war alles schon brutal hart“) mit dem Pokal belohnten. Mehr Freude und Erleichterung ging kaum, als es geschafft war.

Zu Beginn ihrer DEL-Historie hatten die Dynamos eine japanische Automarke als Haupt-Sponsor auf dem Trikot. Deren Slogan ist legendär und irgendwie steht er von Anfang auch für das, was die Eisbären alles leisteten und noch leisten werden: Nichts ist unmöglich …

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