Ach nee, Eisbären Berlin blamieren sich beim Saison-Einstand von Leo Pföderl
Der Knipser ist nach langer Verletzung endlich wieder mit dabei, ebenso Neuzugang Alex Grenier, trotzdem gibt es keine Punkte.

Sind die Akkus wirklich so leer oder war da etwa auch ein Hauch von Überheblichkeit? Die Eisbären blamieren sich vor 9521 Zuschauern in der MB-Arena mit einem 2:4 (2:2, 0:0, 0:2) gegen die Bietigheim Steelers. Nach zuletzt drei Siegen ist die Serie schon wieder vorbei, bevor sie eine echte werden kann. Und immer klappt es auch nicht mit einem irren Schlussspurt wie gegen Nürnberg. Vereinzelt gibt es von den Rängen sogar Pfiffe.
Dabei ist doch alles bereitet für einen schönen Eishockey-Abend: Alex Grenier, am Mittwoch aus Langnau/Schweiz geholter Kanadier, trägt erstmals überhaupt das Trikot des Rekordmeister. Und Knipser Leo Pföderl gibt nach hartnäckiger Leistenverletzung seinen Saison-Einstand. Eine Doppel-Premiere - leider zum Vergessen.
Mittwoch noch in Hradec Kralove Champions League (2:8), Freitag schon wieder DEL. Das neunte (!) Spiel in 17 Tagen, weiter etliche Verletzte. Das geht schon an die Substanz, obwohl mit Grenier, Pföderl (beide in der zweiten Reihe zusammen mit Matt White) und Jonas Müller (zuletzt in der DEL gesperrt) frische Kräfte mitmischen.
Das wird schnell relativiert, denn das DEL-Schlusslicht ist noch mehr gebeutelt, reist mit nur 14 Feldspielern an. Auch die beiden ersten Goalies fehlen, ebenso wie Chefcoach Danny Naud.
Eisbär Giovanni Fiore mit 4-Tore-Lauf
Für ihn verantwortlich an der Bande: Rupert Meister. Für Bietigheims U20-Trainer ist es ein ganz besonderes Spiel, hütete er doch in den 90ern selbst das EHC-Tor. Vor Ehrfurcht erstarrt er nicht. Im Gegenteil: Er stellt seinen Mini-Kader bestens ein.
Es ist ein seltsames Spiel, die Eisbären mit vielen unnötigen Puck-Verlusten und individuellen Fehlern, dazu zu weit weg von den Gegenspielern, oft einen Schritt zu spät. Und wenn das alles zusammenkommt, dann geht es auch gegen Bietigheim in die Hose.
Immerhin ist auf Giovanni Fiore Verlass. Sonntag gegen Nürnberg den Ausgleich und in der Overtime das Tor zum 3:2-Sieg erzielt. Gegen die Steelers besorgt er im Powerplay das 1:0 (4.) und später auch das 2:2 (18.) - vier Tore in Folge schießt man auch nicht alle Tage. Sein Rezept: „Ich spiele einfach mein Spiel, das ist es.“
Ex-Eisbär Daniel Weiß bestraft Eisbären
Dass sich Fiore nicht über seinen Lauf freuen kann, dafür sorgen vor allem die Eisbären selbst. Aber auch die tapferen Schwaben, für die Teemu Leapus in Überzahl (14.), Ex-Eisbär Daniel Weiß ebenfalls im Powerplay (16.) sowie nach einem groben Patzer von Eric Mik (46.) und dann noch Benjamin Zientek 4,5 Sekunden vor Schluss in leere Tor (60.) treffen. Puh.
Zeit zum Ausruhen bleibt natürlich nicht. Am Sonntag geht es in Köln (14 Uhr) schon wieder weiter.
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