Das ist der erste von fünf Tor-Jubeln in Mannheim: 1:0-Schütze Matt White (M.) wird von den Eisbären-Kollegen beglückwünscht.
Das ist der erste von fünf Tor-Jubeln in Mannheim: 1:0-Schütze Matt White (M.) wird von den Eisbären-Kollegen beglückwünscht. Foto: Sörli Binder/City-Press

Das ist mal ein (zu spätes?) Zeichen der Eisbären.  5:2 (2:1, 0:1, 3:0) bei den Adlern Mannheim, das  150. Duell gegen den Erzrivalen zumindest vom Ergebnis her klar gewonnen. Eine konzentrierte, disziplinierte Leistung. Mehr solche Auftritte in der Hauptrunde und ein Verpassen der Play-offs wäre für den Meister der vergangenen beiden Jahre nie ein Thema gewesen. Für Platz 10 und damit die Pre-Play-offs braucht es auch am Sonntag gegen Ingolstadt (19 Uhr, MB-Arena) drei Punkte und weiterhin ein mittelschweres Wunder.

Die Situation vorm ersten Bully ist bitter, aber nicht total hoffnungslos. Fünf Spiele sind es noch, maximal 15 Punkte im Topf. Die Eisbären haben auf ihrem Saison-Stammplatz 13 satte zehn Punkte Rückstand auf Nürnberg, das auf Rang 9 steht. Zu Frankfurt auf dem rettenden 10. Platz sind es neun Zähler, auf Schwenningen sechs und auf Iserlohn fünf. Da noch was in Sachen Pre-Play-offs löten zu wollen, ist schon Höheres.    

Eisbär Matt White krönt tollen Spielzug

Doch die Eisbären versuchen es mit voller Kapelle. Heißt: Marco Nowak und Bennet Roßmy sind zurück. Und in der Jetzt-ist-auch-egal-Situation kommt zur - trotz allem verzapften Murks - vorhandenen Klasse auch der so nötige Schuss Lockerheit. Da fragt man sich schon: Warum erst jetzt?

Plötzlich geht auch so was: Matt White erobert den Puck hinterm eigenen Tor, passt zu Giovanni Fiore. Der bedient Zach Boychuk, der wiederum zum inzwischen übers ganze Feld gekurvten White weiterschiebt. White trifft oben rechts - 1:0 (8.). Ein ganz starker Spielzug.

Später Ausgleich wirft Eisbären nicht um

Oder: Peter Regin erkämpft sich den Puck an der blauen Linie, setzt sich gegen zwei Mannheimer durch und vollendet zum 2:0 (15.). Erst das dritte Saisontor des im Sommer mit so großen Erwartungen verpflichteten ehemaligen NHL-Dänen. Wieder bleibt: Warum erst jetzt?

Auch durch die Mannheimer Tore jeweils kurz vor Drittelende von Ex-Eisbär Mark Katic zum 1:2 (18.) und Stefan Loibl zum 2:2 (39.) lässt sich der EHC nicht vom Weg abbringen. Das gibt es in den 51 Spielen zuvor auch nicht alle Tage. Warum erst jetzt? Alex Grenier staubt nach einem Pfosten-Knaller von Leo Pföderl zum 3:2 ab (49.). Boychuk hämmert mit seinem 16. Saisontreffer das 4:2 rein (52.), Yannick Veilleux macht mit dem 5:2 ins leere Tor (58.) dann endgültig alles klar. 

Konkurrenz spielt für die Eisbären 

Dazu kommt, dass auch das Scheiben-Glück mal auf Seiten der Eisbären ist. Warum erst jetzt? Sechsmal (!) setzen die Adler den Puck ans Gestänge, da wäre der sonst starke Tobias Ancicka (24 Paraden) machtlos gewesen.

Und wie das im Leben dann oft so ist: Der Tüchtige wird auch belohnt. Nürnberg verliert 2:3 nach Verlängerung gegen Düsseldorf, Frankfurt 0:4 in München, Iserlohn 2:8 gegen Köln und Schwenningen 0:2 gegen Wolfsburg. Jetzt sind es „nur“ noch acht Punkte auf Platz 9 (Nürnberg), sechs auf Platz 10 (Frankfurt), drei auf 11 (Schwenningen) und zwei auf Rang 12 (Iserlohn). Ohne Schützenhilfe wird's nicht reichen. Trotzdem noch mal:  Warum eigentlich erst jetzt?

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