3:1 im vierten Spiel: Na also, die Eisbären können (fast) alles – jetzt auch Wolfsburg
Im vierten Versuch hat es diese Saison endlich geklappt. Nach zuvor drei Pleiten gegen den Vize (zweimal in der Overtime, einmal nach Penaltys) zeigt der Meister, dass er keine Grizzlys-Phobie hat.

Na bitte, damit wäre rechtzeitig vor den Play-offs auch das geklärt. 3:1 (1:0, 2.0, 0:1) gewinnen die Eisbären erstmals in dieser Saison auch gegen Wolfsburg. Zuvor waren die drei Neuauflagen des Finales 2021 an die Grizzlys gegangen (zweimal in der Overtime, einmal nach Penaltys). Die vierte holt sich also der Meister und zeigt, dass das Duell gegen den Vize nicht immer mehr als 60 Minuten dauert.
Und das Ganze auch vor einer endlich mal wieder richtig stattlichen Kulisse. Maximal erlaubte 8500 Zuschauer sind in der MB-Arena. Doch die können ihr Glück wohl kaum fassen und erstarren fast ein wenig in Ehrfurcht. Denn es braucht schon einige Zeit, ehe der Lärmpegel steigt und die Halle richtig mitgeht.
Jonas Müller punktet beim Jubiläum
Nicht mal nach dem 1:0 durch das zwölfte Saisontor von Zach Boychuk (9.), der per Direktschuss trifft, ist das ungebremst der Fall. Aber fast noch erwähnenswerter sind die Vorbereiter: Jonas Müller punktet in seinem 400. DEL-Spiel, Dominik Bokk verbucht den siebten Zähler in seinem sechsten DEL-Spiel. Eisbärenstark!
Die Grizzlys haben diesmal lange nicht viel zu bieten. Sebastian Furchner mosert nach dem zweiten Drittel: „Wir sind in allem ein wenig zu langsam.“ Was den Kapitän der Gäste sauer macht, sind die zwei Gegentore im Mittelabschnitt.
Tor-Premiere für Johan Södergran
Denn mit denen binden die Eisbären Sack eigentlich schon zu. Erst hämmert Simon Despres die Scheibe Richtung Grizzlys-Tor, trifft den Schlittschuh von Stürmer Kevin Clark. Von da flitzt der Puck mit 134 km/h zum 2:0 in die Maschen (35.).
Beim 3:0 nur 128 Sekunden später zieht Frank Hördler ab, Johan Södergran hält die Kelle rein, drin (37.). Im vierten Spiel das erste Tor des Schweden. Schade für den nach Corona wieder im EHC-Tor stehenden Mathias Niederberger: Tyler Gaudet macht ihm 90 Sekunden vor Schluss mit dem 1:3 den Shutout kaputt.
Überragendes Unterzahlspiel
Was im Hoch des Erfolgs immer wieder gerne untergeht, ist das zurzeit überragende Unterzahlspiel des Meisters. Viermal lassen die Eisbären auch diesmal in Unterzahl nichts Zählbares für einen Gegner zu. Nun schon zum sage und schreibe 26. Mal in Folge. Das letzte Gegentor mit einem oder zwei Mann weniger auf dem Eis kassierte der EHC am 14. Januar.
Mal sehen, ob das auch am Sonntag (14 Uhr) in Düsseldorf so bleibt.