Autsch! Die Eisbären - wie hier Jan Nijenhuis gegen Jordan Murray - sind schon wieder hart auf dem kalten Untergrund gelandet.
Autsch! Die Eisbären - wie hier Jan Nijenhuis gegen Jordan Murray - sind schon wieder hart auf dem kalten Untergrund gelandet. Foto: City-Press/Jan-Philipp Burmann

Aller Anfang ist schwer. Gilt auch für die Eisbären, die in der Saison 2022/23 ihren dritten Meistertitel in Folge (insgesamt den zehnten) anstreben. Nach dem 2:4 in Nürnberg zum Auftakt gibt es vor 11.710 Zuschauern in der MB-Arena im Bären-Duell gegen die Grizzlys Wolfsburg ein 1:2 (0:0, 0:0, 1:1/0:1) nach Penaltyschießen. Am Sonntag gegen Aufsteiger Frankfurt (14 Uhr, MB-Arena) mit Meister-Eisbär Dominik Bokk in Topform gibt es die Chance, es besser zu machen.

Die Eisbären weiter ohne Leo Pföderl, Yannick Veilleux und Brendan Guhle (alle verletzt), aber mit Bennet Roßmy. Der ist nach dem Vorspielen bei den LA Kings zurück. Dafür ist Eric Hördler diesmal nicht im Kader, sondern für Kooperationspartner Weißwasser im Einsatz. Somit muss Papa Frank Hördler noch auf die Heimpremiere mit seinem Sohnemann warten.

Eisbären Berlin gönnen sich Meister-Gefühle

Bewegend: Vorm ersten Bully wird das Meister-Banner unters Dach der MB-Arena gezogen.
Bewegend: Vorm ersten Bully wird das Meister-Banner unters Dach der MB-Arena gezogen. Foto: City-Press/Jan-Philipp Burmann

Einen emotionalen Höhepunkt gibt es trotzdem. Vorm ersten Bully flimmern über den Mediawürfel der Arena noch mal Bilder vom grandiosen Titelgewinn in der vergangenen Saison, anschließend wird unter „Dynamo-Dynamo“-Rufen von den Rängen das Meister-Banner unters Hallendach gezogen. Gänsehaut.

Die gibt es dann im Spiel eher selten. Stattdessen einen richtig schmerzhaften Moment. Julian Melchiori zieht satt ab, trifft statt des Grizzly-Tores aber den Knöchel von Matt White. Der Torjäger fährt sofort zur Bank und - drückt den Schmerz einfach mal weg. Nach den ersten 20 Minuten gibt er Entwarnung: „Alles wieder gut.“ Na ja, mindestens einen Bluterguss wird er als Andenken behalten. 

Wolfsburg-Torwart Strahlmeier überragend

Und sonst? Die Eisbären - allen voran Giovanni Fiore - versuchen viel, laufen viel, schießen viel (am Ende 54:32 Versuche aufs Tor). Nur ins Netz will der Puck nicht. Weil die meisten Angriffe zu selten zwingend sind, weil Pfosten (Fiore/34.), Latte (Zach Boychuk/44.) oder der überragende Wolfsburg-Goalie Dustin Strahlmeier was dagegen haben. 

Auch EHC-Torwart Tobias Ancicka macht seine Sache gut, ist aber einmal machtlos. Nach einem Schuss von Luis Schinko neben die Kiste kommt der Puck von der Bande zurück, Jean-Christophe Beaudin reagiert am schnellsten und drückt die Hartgummischeibe aus der Luft über die Linie - 0:1 (50.). Puh!

Eisbär Marcel Barinka bricht den Bann

Immerhin sitzt die Antwort. Marcel Barinka trifft nach feiner Vorarbeit von Marcel Noebels aus Nahdistanz ins freie Netz (57.). Endlich! Mehr geht in den regulären 60 Minuten aber nicht. Es bleibt dabei: Zwischen beiden Teams ist es eigentlich immer eng, von den jetzt letzten 15 Duellen endeten zwölf mit nur einem Tor Unterschied und dabei gibt es auch noch sechsmal Overtime und fünf Penaltyschießen.

In der Verlängerung geht Meister-Trainer Serge Aubin volles Risiko, nimmt, wann immer es geht, Keeper Ancicka zugunsten eines vierten Feldspielers vom Eis. Hilft aber auch nichts. Im Penaltyschießen besorgt dann Darren Archibald den Extrapunkt für Wolfsburg.

Unterm Strich bleiben für die Eisbären magere drei Treffer in zwei Spielen. Die Kombinations- und Tormaschine der vergangenen Jahre stottert noch ganz gewaltig. Aber wie war das: Aller Anfang ist schwer.

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