Erinnern Sie sich noch?
Schulspeisung in der DDR: Das schmeckte den Kindern im Osten
Die einen liebten sie, die anderen hassten sie – die Schulspeisung in der DDR. Natürlich abhängig davon, welches Gericht es in der Schulküche gab.

Die einen liebten sie, die anderen hassten sie – die Schulspeisung in der DDR. Natürlich abhängig davon, welches Gericht es gab. So freuten sich die einen, wenn es die als „Tote Oma“ bezeichnete Grützwurst gab, die anderen rümpften da angewidert die Nase. Außerdem war die DDR-Schulspeisung auch immer eine Gratwanderung – je nachdem, ob die Schule über eine eigene Küche mit Koch und Köchinnen verfügte oder ob sie von Großküchen mit Thermo-Kübeln beliefert wurde.
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Und doch haben die meisten noch eine sehr gute Erinnerung an die Mittagspausen in den POS. Und die waren auch recht preiswert: So zahlte man 0,50 bis 0,75 DDR-Mark pro warme Mittagsmahlzeit. An welche Schulspeisen erinnern Sie sich eigentlich noch und welche würden Sie gern mal wieder essen? Hier eine kleine Auswahl:
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Tote Oma, Tiegelwurst oder Grützwurst
Das ist definitiv ein altes Gericht, das nur Freund oder Feind hat. Bis heute scheiden sich um die gebratene Blutwurst mit Sauerkraut und Kartoffeln die Geister. Meist geht es dabei allerdings mehr um das Aussehen als um den Geschmack.
Puddingsuppe mit Zwieback
Das absolute Lieblingsessen der meisten DDR-Schüler, egal ob Schokopuddingsuppe oder Vanillepuddingsuppe. Serviert mit Einback oder Zwieback landete meist alles in den Mägen und nicht wie bei anderen Gerichten das meiste in den Futterkübeln, die im Vorraum der Schulküche standen.
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Wurstgulasch
Heute noch in einigen Gaststätten oder Haushalten auf dem Herd: Wurstgulasch. Auch da kamen die Teller meist leer zurück zur Essenausgabe – mit Bitte um Nachschlag.
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Weißkohlsuppe
Man musste als Kind schon ein richtiger Suppenkasper sein, um sich auf die Weißkohlsuppe in der DDR-Schulspeisung zu freuen. Oftmals waren die dazu servierten Rindfleisch-Würfel so groß und zäh, dass man sie kaum kauen konnte. Der eine oder andere wird auch dem zugefügten Kümmel ablehnend gegenübergestanden haben.
Gulasch mit Spirelli
Nudeln, in der DDR meist Spirelli oder Makkaroni, kamen bei Kindern immer gut an. Obwohl die meisten die DDR-Tomatensoße mit Zucker und Mehl bevorzugten, nicht die Gulaschvariante. Aber auch die herzhaftere Speise hatte ihre Fans.
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Kartoffeln mit Spinat und Ei

Sicher eines der klassischen Kinderessen jenseits der Grenzen. Doch statt des später aufkommenden Rahmspinats griffen die Köche der DDR-Schulküche in der Regel zu Würzspinat. Auch dieser hatte seine Fans, andere mochten das etwas bitter schmeckende Gemüse so gar nicht. Meist wurde dazu Rührei serviert. Andere Kinder kannten Kartoffeln mit Spinat von zu Hause eher mit Spiegelei.
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Hühnernudelsuppe
Nicht nur lecker, sondern auch gesund. Und bei den meisten Kindern beliebt. Da standen viele zum Nachholen erneut bei den Köchen und Köchinnen.
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Jägerschnitzel mit Makkaroni und Tomatensoße
Im Osten ist das Jägerschnitzel die panierte Jagdwurstscheibe mit Nudeln und Tomatensoße, im Westen mag man es mit einem Schnitzel mit Pilzsoße etwas dekadenter. Auch in den sozialen Medien flammt der Streit darüber bis heute immer wieder auf. Fast 34 Jahre nach dem Mauerfall ist und bleibt für die meisten Ossis die panierte Jagdwurstscheibe aber das wahre Jägerschnitzel.
Kapernklopse oder Königsberger Klopse

Die Königsberger Klopse oder Kapernklopse wurden entweder mit Salzkartoffeln oder mit Kartoffelpüree serviert. In der Regel waren in der Soße aber Kapern. Auch die hatten ihre Fans. Andere wiederum gaben ihren Teller mit vielen kleinen grünen Kugeln zurück.
Eier in Senfsoße
Ein typisches Essen der Schulspeisung. Auch hier gab es Kartoffeln oder Kartoffelbrei dazu. Die Senfsoße hatte viele Fans. Einige erinnern sich aber auch nicht so gerne an das graue Eigelb auf dem Teller.
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Hühnerfrikassee mit Reis
Auch hier standen viele zum Nachholen wieder am Küchenausschank. Manchmal war der Reis zwar noch sehr bissfest, aber bei großem Hunger stört das die meisten nicht.
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Kochfisch mit Dillsoße
Den Kochfisch mit Dill- oder Petersiliensoße gab es zwar eher selten, aber auch der konnte lecker sein.
Milchreis oder Griesbrei

Die meisten Kinder freuten sich über Milchreis oder Griesbrei. Der Milchreis wurde meist mit Zimt und Zucker serviert oder es gab Apfelmus dazu. Leider für die meisten davon viel zu wenig.
Schulspeisung in der DDR
Die Schulspeisung begann nach dem Zweiten Weltkrieg trotz der schwierigen Ernährungslage bereits Ende 1945. So erhielten alle 272.000 Berliner Schulkinder im Alter von sechs bis 14 Jahren ab 19. November 1945 täglich eine warme Mahlzeit. Rechtlich wurde die Schulspeisung in der DDR im Jahr 1950 auf täglich 50 Gramm Roggenmehl, 20 Gramm Nährmittel, zehn Gramm Fleisch, fünf Gramm Fett und zehn Gramm Zucker pro Kind festgesetzt.
1975 wurde die Verordnung über Schüler- und Kinderspeisung erlassen. Alle Kinder in den Vorschuleinrichtungen (Kindergärten) und 85 Prozent aller Schüler nahmen bis 1989 täglich ein warmes Mittagessen ein. Auch mit Trinkmilch wurden die Schüler in ihren Schulen versorgt.
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