Film-Klassiker aus der Vergangenheit
Ostalgie: Erinnern Sie sich noch an diese elf DDR-Jugendfilme?
Zu DDR-Zeiten strömte das junge Publikum in die Kinosäle, um diese Jugendfilme zu sehen. Kennen Sie noch alle der elf kultigen Kinohits?

Die erste große Liebe, Sommer im Ferienlager und Freundschaft zwischen Jugendlichen. So sahen viele der beliebten Jugendfilme aus der DDR aus. Während einige Streifen positive Gefühle auslösten, Hoffnung spendeten und zum Lachen anregten, brachten andere eher eine düstere Stimmung mit sich und regten zum Nachdenken an. Ob traurig oder romantisch, gruselig oder witzig: Diese Filme versetzen Sie garantiert zurück in die Jugendzeiten der DDR. Wie viele von ihnen haben Sie damals im Kino gesehen?
„Heißer Sommer“ (1968)
Wer kennt ihn nicht? Dieses DDR-Filmmusical mit Sänger Frank Schöbel und Sängerin Chris Doerk in den Hauptrollen war 1968 ein absoluter Hit. In dem Film treffen sich zwei Schulklassen aus Leipzig und Karl-Marx-Stadt an der Ostsee. Die Liebe zwischen den Jugendlichen und die gemeinen Streiche untereinander begeisterten über 3,4 Millionen DDR-Bürgerinnen und -Bürger. Frank Schöbel und seine damalige Ehefrau Chris Doerk wurden über Nacht zu den Stars der DDR-Schlagerszene. Nicht nur der Film, auch der Soundtrack wurden Kult.
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„Die Legende von Paul und Paula“ (1973)
Dieser Spielfilm mit Angelica Domröse als Paula und Winfried Glatzeder als Paul in den Hauptrollen ist einer der erfolgreichsten in der DDR gedrehten Streifen. Die alleinerziehende Kassiererin Paula trifft auf den Draufgänger Paul, der um seine scheiternde Ehe kämpft. Beide sind im gleichen Kiez in Ost-Berlin aufgewachsen, gingen dann aber völlig verschiedene Wege. Eines Nachts lernen sie sich in einem Musiklokal kennen und verlieben sich unsterblich ineinander. Etwa drei Millionen Menschen strömten in die Kinosäle, um den Kultfilm zusehen. Und nicht nur das: „Paul und Paula“ ist auch der Lieblingsfilm der Ex-Kanzlerin Angela Merkel. Das sagte sie bei einer Veranstaltung der Deutschen Filmakademie im Jahr 2013 in Berlin.
„Für die Liebe noch zu mager“ (1973)
Die 18-jährige Susanne (Simone von Zglinicki) steht im Mittelpunkt des von der Defa produzierten Jugend- und Musikfilms. Die unscheinbare, aber hilfsbereite und fleißige Susanne arbeitet in einem Textilbetrieb. Obwohl sie immer für andere da ist und hilft, wird sie von niemandem richtig wahrgenommen. Auch Lutz (Christian Steyer), in den sie sich verliebt hat, bemerkt sie zuerst nicht. Das ändert sich, als Susanne entschließt, etwas zu ändern und aus sich herauszukommen. Die Musik für den Film wurde neben Gerulf Pannach auch von Zsuzsa Koncz und Klaus Renft Combo geschrieben. Die Rockband Renft war für ihre systemkritischen Texte bekannt. 1975 verbot die politische Führung der DDR ihre Musik.
„Sabine Wulff“ (1978)
Dieser Jugendfilm von Erwin Stranka basiert auf dem Roman „Gesucht wird die freundliche Welt“ von Heinz Kruschel. In den Hauptrollen spielen Karin Düwel, Manfred Ernst, Jürgen Heinrich und Hans-Joachim Frank. Es geht um die Selbstfindung einer jungen Frau. Die 18-jährige Sabine landet im Jugendwerkhof, weil sie gestohlen haben soll. Dabei hatte ihr Freund Jimmy sie dazu überredet. Sabine möchte neu anfangen und jobbt in einer Schuhfabrik. Wegen ihrer vorherigen Diebstähle bringt man ihr Misstrauen entgegen. Sie begibt sich auf einen harten Weg, um Freundinnen und Anerkennung zu finden.
„Sieben Sommersprossen“ (1978)
In diesem Defa-Jugendfilm von 1978 wird die Geschichte einer ersten Liebe zwischen der 14-jährigen Karoline (Kareen Schröter) und dem 15-jährigen Robbis (Harald Rathmann) erzählt. Beide kennen sich aus der Kindheit und begegnen sich unerwartet in einem Sommerferienlager wieder. Dort entsteht eine zärtliche Liebesbeziehung. Beliebt wurde der Film wohl insbesondere wegen seiner sehr einfühlsamen Darstellung der ersten Liebe und der natürlichen und zugleich harmlosen Nacktszenen.
„Solo Sunny“ (1980)
Die Berliner Schlagersängerin Sunny, gespielt von Renate Krößner, tourt in der Defa-Produktion „Solo Sunny“ mit ihrer Band durch Dörfer und Kleinstädte. Sie verliebt sich in den Philosophen Ralph (Alexander Lang), der ihre Gefühle jedoch nicht erwidert. Der Taxifahrer Harry, gespielt von Dieter Montag, vergöttert Sunny, hat jedoch keine Chance bei ihr. Während einer Tournee zerstreitet sich die Band, Sunny muss die Musikgruppe verlassen und ihren eigenen Weg gehen. Grundlage des Filmhits ist das Leben der DDR-Sängerin Sanije Torka, die in dem Film jedoch keine Erwähnung findet.
„Insel der Schwäne“ (1982)
Dieser DDR-Jugendfilm mit Sven Martinek und Axel Bunke in den Hauptrollen basiert auf dem gleichnamigen Jugendroman von Benno Pludra. Der 14-jährige Stefan zieht nur widerwillig mit seiner Familie vom Dorf in die Platte in Berlin-Marzahn. Stefan findet schnell Anschluss und verliebt sich in ein Mädchen. Doch dann erpresst ein älterer Junge Stefans Kumpel Hubert (Mathias Müller) und es kommt zum Kampf zwischen den Jugendlichen. Der Film löste in der DDR heftige Diskussionen aus. So wurde in den Medien damals berichtet, die DDR-Realität werde verzerrt und die Errungenschaften des DDR-Sozialismus, beispielsweise der Wohnungsneubau in Marzahn, werde in dem Film zu einer „Beton-Welt“ herabgewürdigt. Mehrere Szenen wurden zensiert oder mussten neu gedreht werden.
„Das Mädchen und der Junge“ (1982)
Grundlage dieses einfühlsamen Jugendfilms von 1982 ist der gleichnamige Roman von Günter Görlich, der 1981 erschien. In dem Film geht es um die erste große Liebe zwischen zwei Jugendlichen. Die 14-jährige Katrin (Birgit Käding) stößt beim Eislaufen mit Frank (Sven Martinek) zusammen. Aus der zufälligen Begegnung entwickelt sich nach und nach eine große Liebe, die auf die Probe gestellt wird, als Franks Mutter die Familie verlässt.
„Und ich dachte, du magst mich“ (1987)
Viele DDR-Jugendfilme spielen im Ferienlager. So auch dieser Klassiker: Die elfjährige Lena (Ulrike Dräger) verliebt sich in den ein Jahr älteren Wolfgang (Sören Lissner). Doch nicht nur Lena ist in den Jungen verknallt, auch ihre Zimmergenossin Antonia (Cindy Scholp) hat ein Auge auf Wolfgang geworfen. Das gefällt der Heimleitung gar nicht. Sie versuchen, die jugendlichen Annäherungen zu beenden. Nach einem Diskoabend ist Lena plötzlich verschwunden. Kann Wolfgang sie wiederfinden?
„Grüne Hochzeit“ (1989)
In diesem Defa-Film feiern die 17-jährige Susanne (Anja Kling) und der 18-jährige Robert (Marc Lubosch) ihre Grüne Hochzeit. Von der Liebe beseelt glaubt das junge Ehepaar alles zu schaffen. Doch als Susanne ungeplant mit Zwillingen schwanger wird und die beiden in eine heruntergekommene Wohnung ziehen, wird das Eheglück auf die Probe gestellt. Von Kritikern und Zuschauerinnen wird der Film als inoffizielle Fortsetzung von „Sieben Sommersprossen“ gesehen.
„Coming Out“ (1989)
Als einer der wenigen DDR-Jugendfilme thematisiert dieser Streifen Homosexualität. Nachdem der junge Lehrer Philipp (Matthias Freihof) in Ost-Berlin eine Beziehung mit seiner Kollegin Tanja (Dagmar Manzel) anfängt, stellt sich schnell heraus, dass ein alter Freund von ihr Philipps Jugendliebe war. Damals haben Philipps Eltern die gleichgeschlechtliche Beziehung zwischen Jakob (Axel Wandtke) und ihrem Sohn verboten. Das zufällige Wiedersehen treibt Philipp in eine Krise. Er flüchtet sich in Schwulenbars und beginnt eine Affäre mit einem anderen jungen Mann. Mit der Zeit gelingt es Philipp, seine sexuelle Orientierung zu akzeptieren.