Dieser Streifen ist Kult!
Klassiker aus der DDR: Kennen Sie „Das kalte Herz“? DAS ist das Geheimnis des Defa-Films
„Das kalte Herz“ gehört zu den erfolgreichsten Märchenfilmen der Defa. Nicht nur in Sachen Grusel war der Film etwas ganz Besonderes.

Wer an Filme aus der DDR denkt, der denkt vor allem an die berühmten und beliebten Märchen der Defa. Vom „Aschenbrödel“ bis zum „Zaubermännchen“: Millionen Menschen verbinden mit den Märchenfilmen Kindheitserinnerungen. Nur ein Film taucht dabei nicht unbedingt auf der schönen Seite auf: „Das kalte Herz“ von 1950 zählt noch heute zu den gruseligsten Defa-Streifen, jagte vor allem vielen kleinen Zuschauern Schauer über den Rücken. Und nicht nur in Sachen Grusel war der Film etwas ganz Besonderes. Denn: Kennen Sie schon diese Fakten über „Das kalte Herz“?
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Wer mal wieder in den Kult-Film reinschauen will, hat momentan bei Netflix die beste Chance: Hier ist „Das kalte Herz“ derzeit zu sehen – neben anderen Defa-Märchenfilmen wie „Das Zaubermännchen“, der die Geschichte vom Rumpelstilzchen erzählt, und dem Klassiker „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“. „Das kalte Herz“ ist dabei aber wesentlich gruseliger als die anderen.
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Das ist die Geschichte des Defa-Märchens „Das kalte Herz“
Die Story: Im Schwarzwald lebt Peter Munk, ein Köhler, der landauf, landab als „Kohlenmunk-Peter“ bekannt ist. Er lebt in ärmlichen Verhältnissen, träumt vom großen Geld. Aber: Tief im Wald soll das Glasmännchen leben – Sonntagskinder, die es besuchen, bekommen drei Wünsche erfüllt, wenn sie einen bestimmten Vers aufsagen. „Schatzhauser im grünen Tannenwald, bist schon viel hundert Jahre alt, dir gehört all Land, wo Tannen stehn, lässt dich nur Sonntagskindern sehn.“
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Kohlenmunk-Peter sucht also den Schatzhauser, bekommt zwei Wünsche erfüllt. Doch er wählt nicht mit Bedacht. Um seine Fehler korrigieren, sucht er später auch den Holländermichel im Wald auf – einen gruseligen Riesen mit Glasauge und einer großen Narbe im Gesicht. Er verspricht Peter Ansehen, ersetzt dabei aber sein Herz durch ein Herz aus Glas. Es macht die Hauptfigur von „Das kalte Herz“ zu einem gefühllosen, gierigen Mann, der eines Tages sogar seine geliebte Frau Lisbeth erschlägt. Als ihm klar wird, was aus ihm geworden ist, versucht Peter, sein echtes Herz zurückzubekommen – und beim Glasmännchen den letzten Wunsch einzulösen.
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Der Film ist für viele Defa-Fans noch heute etwas ganz Besonderes – und das war er auch für die Defa. Denn: Unter den vielen Märchenfilmen, die zu DDR-Zeiten produziert wurden, ist „Das kalte Herz“ der erste mit Schauspielern inszenierte Märchenfilm und der erste in Farbe.
Märchen „Das kalte Herz“: Die Kosten für den Film explodierten!
Er orientiert sich am Märchen „Das kalte Herz“ von Wilhelm Hauff – und wurde hauptsächlich auf dem Gelände des Studios Babelsberg produziert. Während die Kulissen, die dort dafür gebaut wurden, längst Geschichte sind, können einige Drehorte noch heute besucht werden: Szenen von „Das kalte Herz“ entstanden im Lauchagrund bei Tabarz im Thüringer Wald sowie in der Umgebung von Schwarzburg.
Besonders spannend: Mehr als 50 Leute waren an der Produktion des Films beteiligt – und während der Produktion explodierten die Kosten. Mit 3,2 Millionen Mark wurde der Streifen „Das kalte Herz“ wesentlich teurer als geplant. Investiert wurde das Geld vor allem in aufwendige Film-Tricks, die damals noch wesentlich komplizierter umzusetzen waren als in der heutigen Zeit. Das hatte Konsequenzen: Die Defa schloss aufgrund der gestiegenen Kosten eine spätere Zusammenarbeit mit dem Regisseur Paul Verhoeven aus. Die Kosten beliefen sich am Schluss auf rund vier Millionen Mark..
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Allerdings war der Streifen auch ein Erfolg: Die Premiere wurde am 8. Dezember 1950 im Berliner Kino Babylon und im Defa-Filmpalast in der Kastanienallee gefeiert. Mit knapp zehn Millionen Zuschauern gehört er zu den erfolgreichsten Defa-Filmen – und löste eine ganze Welle an wunderschönen Märchenfilmen aus, die noch heute populär sind. Es folgten etwa „Die Geschichte vom kleinen Muck“, „Frau Holle“, „Die Goldene Gans“ und „König Drosselbart“.