Von Bummi bis Popel
Die besten DDR-Kinderlieder: wer die kennt, ist in der DDR groß geworden
In der DDR waren Kinderlieder ein eigenes, wichtiges Musikgenre. Von Frank Schöbel, Gerhard Schöne und Reinhard Lakomy bis zu Pionierpropaganda. In der DDR gab es immer was zu singen.

Kinderlieder waren in der DDR überall. Sie hatten einen hohen Stellenwert. Kein Fest, kein Schulunterricht, keine Autofahrt verlief ohne musikalische Untermalung. Natürlich gab es Lieder, die der sozialistischen und sozialen Erziehung dienten. Andere waren einfach nur zeitlos schön und poetisch.
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Anders als in der Bundesrepublik waren Kinderlieder in der DDR ein ernst genommenes musikalisches Genre. Noch heute pilgern die Menschen zu Konzerten von Gerhard Schöne, hören die Werke von Reinhard Lakomy, Frank Schöbel, Erika Mertke oder Wolfgang Richter. Dass Liedermacher sich ernsthaft und aufrichtig an Kinder wenden, beeindruckt auch ihre Eltern. Nicht selten können beide jahrelang die Lieder mitsingen. Wir haben eine Auswahl der schönsten DDR-Kinderlieder zusammengetragen.
Das Bummi-Lied
Schon in ganz jungen Jahren lernten Kinder in der DDR den Bären Bummi kennen. Die Figur aus den Bummi-Heften wurde auch in einem Lied besungen. „Kam ein kleiner Teddybär aus dem Spielzeuglande her ...“ Das konnten schon die Kleinsten mitsingen. Ebenso den folgenden Klassiker.
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„Wenn Mutti früh zur Arbeit geht“
„Wenn Mutti früh zur Arbeit geht, dann bleibe ich zu Haus. Ich binde eine Schürze um und feg die Stube aus.“ Das Lied, welches die werktätige Mutti feiert, würde man in Westen wohl weniger freudig aufgenommen haben. Doch in der DDR war es normal, dass Frauen berufstätig waren, ihre Arbeitskraft wurde gebraucht. Kinder in der Krippe oder im Kindergarten, Schlüsselkinder, die schon früh auch allein zurechtkamen, waren normal. Auch heute tut Kindern ein Vorschuss an Vertrauen in ihre Selbständigkeit gut.

„Pioniere voran“
Unter die Rubrik, Lieder mit sozialistischem Erziehungsauftrag fallen solche wie „Unsere Heimat“ oder „Steht ein großes Schiff im Hafen“ oder Soldaten sind vorbei marschiert . Die Verbindung zur Sowjetunion und die Liebe zur Heimat werden hier besungen.
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Klar, dass einem als Kind die Dimension nicht bewusst wird, mit der hier der sozialistische Kompass genordet werden sollte. Trotzdem oder gerade wegen dieses Auftrags gab es gerade von solchen Lieder auch gern Parodien. Erinnern Sie sich ? „Wiener Würstchen voran, lasst uns vorwärtsgehn / Wiener Würstchen stimmt an, lasst die Fahnen wehn / Unsre Straße, die führt in den Suppentopf hinein / Wir sind stolz Wiener Würstchen zu sein.“

Der kleine Trompeter
Rauf und runter wird das Pionierlied vom Kleinen Trompeter in der DDR gesungen, jede Schülerin und jeder Schüler muss es auswendig lernen und es fehlt bei keiner Staatszeremonie.
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Um wen es dabei genau geht, haben die meisten aber schnell wieder vergessen. Gemeint ist in der DDR-Version des Liedes Fritz Weineck. Er war ab 1924 Mitglied im Roten Frontkämpferbund (RFB), einem paramilitärischen Kampfverband der KPD. Weineck gehörte als Hornist einem Spielmannszug des RFB an und starb bei Unruhen am 13. März 1925 durch den Schuss eines Polizisten.

Gerhard Schöne: Ein Popel, ein Popel
Was im Westen Rolf Zuckowski war, waren in der DDR Gerhard Schöne und Reinhard Lakomy. Gerhard Schönes Lieder passen in allen Lebenslagen, dein Werk ist besonders vielfältig und poetisch. Aber auch richtig lustig. Das Lied vom Popel oder von der Jule, die sich nie wäscht, kennt jedes Kind, das in der DDR aufgewachsen ist. Ebenso Reinhardt Lakomys Lieder vom Traumzauberbaum. Noch heute sind sie populär.
DDR-Klassiker: Der Traumzauberbaum
„Der Eierbecher“ etwa oder die „Katze Mary Lou“ sind so schön arrangiert, dass auch Eltern gern zuhören. Ein weiterer DDR-Klassiker ist das Duo Ulf und Zwulf zum Beispiel mit der Platte „Knaatsch am Sonntag“, Laut sein, still, sein, wild sein. Ein Lied im Reggea-Sound, das wir alle kannten: „Sonntagmorgen in der Stadt, hey Leute aufstehen, hey Leute rausgehen.“