Jan Ullrich, Erik Zabel, Jens Voigt und Co.
An 60 Siegen bei der Tour de France klebt ein Schildchen DDR
Zwei Drittel der deutschen Erfolge bei der Tour wurden nach der Wende eingefahren.

Ein kleines Häuflein von sieben deutschen Rennfahrern rollt im Peloton der noch 174 verblieben Roulleurs bei der Tour de France mit. Nach der Wende sah das bis Anfang der 2000-er Jahre ganz anders aus. Da stammten von den meist 30 Deutschen bisweilen 20 Profis aus ostdeutschen Vereinen.
Schon 1990 als die Mauer gefallen war, stemmten sich gleich mehrere DDR-Fahrer bei der Tour wie Olaf Ludwig, Uwe Raab, Jan Schur oder Mario Kummer in die Pedale. In Besancon zeigte Ludwig als Olympiasieger von 1988, dass er auch bei den Profis mithalten kann. Im Spurt holte er sich das grüne Sprinttrikot und verteidigte 29 Jahre nach Rudi Altig als erster Deutscher das Grüne bis Paris. Als Ludwigs Erbe holte der Berliner Erik Zabel vom TSC sechs Jahre in Folge das grüne Leibchen und gewann zwölf Etappen.
Etappenkönig ist Marcel Kittel mit 14 Erfolgen
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Als Etappenkönig der Deutschen schälte sich der Erfurter Marcel Kittel heraus, der 14-mal auf der obersten Stufe des Siegertreppchens stand. Insgesamt gewannen von den 92 deutschen Etappensiegen in 110 Jahren Tour de France die Profis mit Ostvergangenheit einschließlich Simon Geschke 60 Etappen. Kein schlechtes Ergebnis, wenn man bedenkt, dass die Ossis erst seit 33 von den 110 Jahren die „Große Schleife“ durch Frankreich drehen können.
Den Vogel schoss dabei der einstige Berliner Dynamo-Fahrer Jan Ullrich 1997 ab. Schon 1996 zerrte „Ulle“ an den Ketten, musste sich aber der Teamraison beugen und für den Dänen Bjarne Riis die Domestiken-Arbeit leisten. 1997 auf der 10. Etappe von Luchon hinauf auf den 2240 Meter hohen Arcalis in Andorra gab es für „Ulle“ kein Halten mehr. Elf Kilometer vor dem Ziel nickt Riis und Jan zog mit Dampf in den Beinen los. Marco Pantani (Italien) und Richard Virenque (Frankreich) verfolgten mit schweren Beinen vergeblich den Deutschen. Ulrich gewann, holte sich das Gelbe und verteidigte die Trophäe bis nach Paris.
Jan Ullrichs Pokale stehen als Dankeschön bei Trainer Peter Becker
Der gebürtige Rostocker ist bis heute der einzige deutsche Sieger bei der Tour de France. Übrigens das Gelbe, Pokale und Siegerkränze, die Jan Ullrich in seiner Karriere gewonnen hat, stehen als Zeichen der Dankbarkeit in einem gesonderten Raum bei Trainer Peter Becker in Berlin. Becker, der in vier Wochen seinen 85. Geburtstag feiert, übernahm Ullrich als 13-Jährigen von Peter Sager in Rostock. Sager entdeckte übrigens auch André Greipel, der mit elf Tagessiegen bei der Tour Nr. 3 der Deutschen bei der Runde durch Frankreich ist.
Ein weiterer Berliner aus dem Norden ist der aktuelle Eurosport-Experte Jens Voigt. Mit 17 Starts hält er den deutschen Tour-Rekord. Nur der Franzose Sylvan Chavanel quälte sich einmal mehr über die Landstraßen Frankreichs. Voigt allerdings gewann zwei Etappen trug das Gelbe und das Bergtrikot.
Jan Ullrich stand insgesamt sieben Mal auf die Siegerpodium der Tour
Jan Ullrich stand sieben Mal auf dem Podium bei der Gesamtwertung. Neben seinem Sieg fuhr er noch fünfmal auf Platz zwei und einmal auf den dritten Rang. An dieser Bilanz werden sich deutsche Radprofis noch lange die Zähne ausbeißen.
Ein bisschen unter dem Radar fährt immer Andreas Klöden. Doch der Mann aus Forst vom TSC Berlin durfte sich zweimal als Gesamtzweiter ehren lassen.
Die Etappensieger: Marcel Kittel 14, Erik Zabel 12, , Andre Greipel 11, Jan Ullrich 7, Tony Martin (Cottbus) 5, Olaf Ludwig 3, Jens Voigt 2, je eine Etappe gewannen Sebastian Lang (Erfurt), John Degenkolb (Gera) Jens Heppner (Gera), Markus Burghardt (Zschopau), Bert Grabsch (Potsdam), Simon Geschke (Berlin).
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