Vierte Covid-Welle

Zwei Corona-Ampeln auf Gelb! So steht Berlin im Vergleich zu anderen Städten da, DAS sind die Covid-Problembezirke

Die Intensivstationen füllen sich, obwohl die Inzidenz in der Hauptstadt derzeit stagniert.

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Die Plattenbausiedlung Falkenhagener Feld in Berlin-Spandau: Dieser Bezirk treibt derzeit die Corona-Inzidenz in der Hauptstadt voran.
Die Plattenbausiedlung Falkenhagener Feld in Berlin-Spandau: Dieser Bezirk treibt derzeit die Corona-Inzidenz in der Hauptstadt voran.imago/Manja Elsässer

Die Berliner Corona-Ampeln wurden als Warnung eingeführt, um zu zeigen, wenn sich die Covid-Situation kritisch entwickelt. Nun ist es wieder soweit: Gleich zwei von drei Warnampeln stehen auf Gelb. Besonders kritisch: Die Ampel der sogenannten Hospitalisierungsrate. Damit gemeint sind zunächst die Intensivbetten: 7,6 Prozent der Kapazitäten sind bereits voll mit schwerkranken Corona-Patienten. Eine nächste Warnschwelle liegt bei 20 Prozent: Wird dieser Wert erreicht, springt die Ampel auf Rot. Leider zeigt der Trend gerade auf den Intensivstationen wieder nach oben. Es ist der Beginn der vierten Corona-Welle. Wie Fachleute betonen: Es sind fast ausschließlich Ungeimpfte, die nach einer Covid-Infektion mit einem schweren Verlauf auf der Intensivstation landen. 

Die zweite gelbe Warnampel betrifft die 7-Tage-Inzidenz: Sie verharrt weiterhin weit über der Warnschwelle von 35, nämlich bei  Werten etwas über 80. Am Dienstag nannte das Robert Koch-Institut (RKI) eine Zahl von 85,2. Damit veränderte sich die Sieben-Tages-Inzidenz nach dem steilen Anstieg im August inzwischen seit Anfang September kaum. Der Wert gibt an, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen neu mit dem Coronavirus infiziert haben.

Vier Berliner Bezirke mit Corona-Inzidenzen über 100, vier liegen unter 60

Die Inzidenz ist in den Berliner Bezirken weiter sehr unterschiedlich verteilt: Vier Bezirke melden Werte von über 100, nämlich Spandau, Mitte, Reinickendorf und Friedrichshain-Kreuzberg. Werte unter 60 werden derzeit in Pankow, Treptow-Köpenick, Marzahn-Hellersdorf und Steglitz-Zehlendorf gemeldet.

Berlin liegt etwa auf dem Niveau des Bundesdurchschnitts (81,1). In Ostdeutschland sind die Inzidenzwerte niedriger, in weiten Teilen Westdeutschlands dagegen höher. Die bundesweit höchsten Inzidenzen werden nunmehr aus Süd- und Südwestdeutschland gemeldet: Spitzenreiter ist nunmehr Neustadt an der Weinstraße mit 243,9, gefolgt von Rosenheim mit 239. In diesen ländlich geprägten Stadtkreisen werden allerdings deutlich weniger Fälle gemeldet als in Wuppertal mit einer Inzidenz von 213,8.

In Wuppertal fast ebenso viele neue Coronafälle wie in Berlin

Im viel kleineren Wuppertal werden laut RKI fast so viele neue Corona-Infektionen gemeldet wie in Berlin: Hier sind es 761, in der deutlich kleineren NRW-Stadt 759. Seit Beginn der Pandemie wurden 199.260 Fälle von Corona-Infektionen in Berlin bekannt. Fünf weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 wurden am Dienstag gemeldet. Die Gesamtzahl der Toten lag damit bei 3607. Etwas mehr als 62 Prozent der Berliner sind vollständig geimpft – oder umgekehrt: Mehr als ein Drittel ist nicht oder nur teilweise geimpft.