Franziska Giffey (l.) und Natalia Wörner kommen zum Special-Screening des Dokumentartfilm „A Women's Story“ in der Astor Film Lounge.
Franziska Giffey (l.) und Natalia Wörner kommen zum Special-Screening des Dokumentartfilm „A Women's Story“ in der Astor Film Lounge. dpa/Matzka

TV-Schauspielerin und Produzentin Natalia Wörner (54, „Die Diplomatin“) durfte am Dienstag in einem Kino am Berliner Kurfürstendamm ihren neuen Dokumentarfilm über starke Frauen vorstellen. Eingeladen zu dem Screening war auch Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD). Seit Jahrzehnten kämpfen Frauen für Chancengleichheit und Gleichberechtigung. Viel ist schon geschafft, aber immer noch zu wenig – das ist der Appell der Fernsehfrau in ihrem Film „A Women’s Story“ auf RTL+.

Wörner forderte am Frauentag Solidarität und Unterstützung für Frauen und Mädchen in der Ukraine. „Ich würde mich freuen, wenn wir alle den Weltfrauentag allen Frauen und Mädchen in der Ukraine und Russland widmen. Das sind auch Frauen, die um ihre Männer, ihre Söhne, ihre Väter und ihre Brüder bangen, und zwar minütlich. Männer, die einen komplett sinnlosen Tod sterben, der einzig und allein dem Machtstreben eines Autokraten entspringt. Wir schauen dabei zu und sind ohnmächtig und fassungslos,“ so die Schauspielerin zum Kölner Stadt-Anzeiger.

Zur vollständigen Gleichberechtigung von Frauen sei es aber auch in Deutschland noch ein längerer Weg, sagte Wörner. „Die Rolle der Frauen in der Corona-Krise hat klar gezeigt, dass Rollenklischees spätestens in dem Moment, wo es eng wird, wieder greifen, man automatisch wieder hineinfällt. Wir sind noch nicht so weit, wie wir es uns wünschen und wie es der ganzen Welt gut tun würde.“

Natalia Wörner trifft auf Frauen aus Politik und Showbusiness

Wörner zollte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) übrigens Respekt für ihr Auftreten im Ukraine-Krieg. „Sie macht das ganz fantastisch“, so die Frau an der Seite von Baerbocks Amtsvorgänger Heiko Maas (SPD). Baerbock habe „nicht nur ihre Rolle gefunden, sie hat auch angefangen zu wurzeln“, sagte Wörner in dem Interview aus Anlass des Frauentages am 8. März.

In dem knapp 50-minütigen Film „A Women’s Story“ trifft Wörner auf Frauen aus Politik und Showbusiness. Internationale Stars wie Helen Mirren und Andie MacDowell kommen zu Wort. Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey, Managerin Janina Kugel, Influencerin Louisa Dellert und viele weitere Frauen berichten in einer entspannten und ungezwungenen Umgebung von dem Aufbäumen gegen herrschende Konventionen und ermutigen zu einer Zeitenwende.

So unterhält sich Wörner etwa mit Thelma Buabeng, die von ihren Erfahrungen als schwarze Schauspielerin berichtet. „Ich darf die Frau, die ich bin, die starke, taffe, gar nicht spielen. Die wollen nur so ein Abbild von einem Klischee. Die kein Deutsch spricht, die putzt, die prostituiert ist (...) Das war auch tatsächlich ein Schlag in mein Gesicht“, berichtet die 40-Jährige.

Natalia Wörner gewährt immer wieder private Einblicke in ihr Leben

In einer anderen Situation spricht Wörner mit der früheren Siemens-Personalchefin und Autorin Janina Kugel über Frauen in der Unternehmenswirtschaft. „Überleg dir mal, was das für ein volkswirtschaftlicher Super-GAU ist“, sagt Kugel. „Wir haben Hunderttausende von gut ausgebildeten Frauen, die die Berufsausbildung haben, die ein abgeschlossenes Studium haben, und jetzt gar nicht arbeiten oder in Teilzeit arbeiten.“

Dabei ist Wörner nicht nur Interviewerin, sondern gewährt immer wieder private Einblicke in ihr Leben, tauscht sich mit ihrem Gegenüber über alltägliche Situationen aus. So berichtet die 54-Jährige von dem Balanceakt, Familie und Arbeit unter einen Hut zu bekommen und allem gerecht zu werden: „Freiheit und Eigenständigkeit waren für mich selbstverständlich, aber es gab viele Situationen, in denen ich gemerkt habe, dass meine Selbstverständlichkeit nicht die der anderen ist.“