Zu teuer, nicht gut genug: Berlin ist nicht mehr Döner-Hauptstadt!
KURIER verrät, wo es das Lieblings-Fastfood der Deutschen günstiger und leckerer gibt und wie krass der Absturz der einstigen Döner-Hauptstadt wirklich ist.

Saftig geschnittenes Fleisch vom Drehspieß, dazu Salat, Tomaten, Gurken, Zwiebeln und viel Soße – wahlweise Kräuter, Joghurt oder scharf – und das alles im knusprigen Fladenbrot: So kennen und lieben wir den Döner. Der Döner ist des Deutschen Lieblings-Fastfood. Und Berlin ist seine Hauptstadt. Oder besser war. Denn wie eine Umfrage jetzt ergibt, ist der Döner in Berlin zu teuer und nicht gut genug. KURIER verrät, wo es die Imbiss-Speise günstiger und leckerer gibt.
„Tatsächlich ist der Döner Kebab, so wie wir ihn hier kennen, eine Berliner Kreation“, verrät der Soziologe und Autor Eberhard Seidel, der sich seit fast 35 Jahren mit der Entwicklung des Döner Kebabs beschäftigt und das Buch „Döner. Eine türkisch-deutsche Kulturgeschichte“ auf den Markt gebracht hat. Das Imbissgericht sei vor 50 Jahren aus dem Zusammenspiel türkischer Einwanderer und der Berliner Mehrheitsgesellschaft entstanden.
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Döner-Hauptstadt Berlin hat rund 1600 Döner-Buden
Der ehemalige Gastarbeiter Kadir Nurman gilt als Erfinder des ersten Döner Kebab. 1972 hatte er ihn am Bahnhof Zoo verkauft. So heißt es zumindest vom Verein Türkischer Dönerhersteller in Europa (ATDID). Laut Seidel sei aber nachgewiesen, das es auch vorher schon Döner in türkischen Restaurants in Deutschland gegeben habe.

Trotzdem galt Berlin lange Zeit nicht nur als Geburts-, sondern auch als Hauptstadt des Döners. Etwa 1600 Döner-Buden gibt es in Berlin. In nicht wenigen Straßen reiht sich Imbiss an Imbiss – und überall gibt es das vermeintlich gleiche Fastfood-Gericht.
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Aber ist Döner wirklich gleich Döner? Auf keinen Fall! Das wissen nicht nur Liebhaber des Snacks. Auch eine Untersuchung des Lieferdienstes Lieferando bestätigt das nun. Das Ergebnis: Der Döner in Dresden (Sachsen) ist nicht nur billiger zu haben, er soll auch besser schmecken.
In Berlin gibt es die meisten Döner-Buden pro Kopf
Die Analysten von Lieferando haben für ihren Vergleich aus den 30 größten Städten die Top Ten mit der größten Dichte an Dönerläden aus. Sie schauten sich alle Google-Bewertungen der Läden genau an. Außerdem wurde der Durchschnittspreis ermittelt.
Das Ergebnis: Die Dresdener geben ihren Dönern im Schnitt 4,31 von 5 Sternen bei einem Preis von 4,96 Euro. Da kann Berlin mit durchschnittlich 4,13 Sternen bei einem Durchschnittspreis von 5,41 Euro nicht mithalten. Und es kommt noch schlimmer: Die einstige Döner-Hauptstadt liegt nur noch auf Platz drei. Sogar Nürnberg (4,25 Sterne, 5,09 Euro) liegt noch vor Berlin.
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Nur in einem Punkt liegt Berlin in der Liferando-Statistik noch vorn: Hier gibt es die meisten Döner-Buden pro Einwohner. Auf 100.000 Einwohner kommen 17,72 Döner-Verkaufsstände – das schafft keine anderen Stadt in Deutschland. Ein Fakt, der nicht mehr als ein Trostpflaster ist.