Auch ein Notarzt konnte der Nachbarin nicht mehr helfen (Symbolfoto).
Auch ein Notarzt konnte der Nachbarin nicht mehr helfen (Symbolfoto). dpa/Jens Kalaene

Seine Nachbarin (67) wollte sich noch in ihre Wohnung im ersten Stock retten. Thomas P. (51) aber soll sie verfolgt, zu Tode geprügelt haben.

Sieben Monate später der Prozess. Thomas P. saß leicht vorgebeugt auf der Anklagebank. Er und Marina G. kannten sich seit Jahren. Die Nachbarin half sogar aus, wenn bei Hartz-IV-Empfänger P. Ebbe war im Geldbeutel.

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Regungslos blieb er nun, als der Staatsanwalt verlas: „Er schlug weiter massiv und lang andauernd in erster Linie auf den Kopf von Marina G. ein.“ Sie wollte laut Anklage fliehen. Sie stürzte. P. habe sich auf das am Boden liegende Opfer gesetzt, zugedroschen – „Blut spritzte einen Meter hoch an die Wände“.

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Ein Streit soll den furchtbaren Angriff am 23. Februar kurz vor 14 Uhr ausgelöst haben. Die Frau kam aus ihrer Wohnung, stand dann bei den Briefkästen. Plötzlich wurde es laut. Schreie im Treppenhaus.

Anwohner wurden aufmerksam und alarmierten die Polizei. Für Marina G. aber kam jede Hilfe zu spät. P. soll ihr schwerste Kopfverletzungen zugefügt haben – „sie verstarb durch Ersticken aufgrund von Blutaspiration noch am Tatort“, so die Anklage.

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Die Nachbarin soll Lügen verbreitet haben

Thomas P. ließ sich abführen. Erst saßen Beamte mit ihm in seiner Wohnung. Ein Polizist: „Er wirkte ruhig und teilnahmslos.“ P. habe gesagt, es gebe seit Jahren Streitigkeiten. Er habe behauptet: „Sie verbreitet Lügen, stachelt die Leute gegen mich auf.“

Der Mann mit Blut an den Händen beschrieb sich damals als Opfer. Der Beamte: „Er sagte, sie habe ihn aggressiv wegen Schulden angesprochen, dann mit einem Schlüssel angegriffen. Er habe sich in Todesangst gewehrt und auf ihren Kopf geschlagen.“

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P. gab in einer späteren Vernehmung zu Protokoll, dass er sich „öfter mal“ Geld bei der Nachbarin aus der ersten Etage geborgt habe. 250 Euro seien es zuletzt gewesen – „100 Euro Schulden bei ihr standen noch aus“. Und er machte sie schlecht: „Sie tat dann immer so großzügig.“

Er sagte bei der Polizei, er habe sie am Tattag im Treppenhaus gehört: „Das Haus ist so hellhörig.“ Er sei raus, habe sie lautstark zur Rede gestellt. An mehr erinnere er sich nicht – „ab da verliert es sich komplett“. Zu Prozessbeginn schwieg P. Fortsetzung: Freitag.