Zieht sich Peter Fox zurück? Seeed-Sänger will kein Popstar mehr sein
Dabei bringt der Berliner Sänger gerade sein zweites Solo-Album heraus. Aber so ganz glücklich scheint er darüber nicht zu sein.

Ob mit seiner Band Seeed oder als Solo-Künstler: Der Berliner Musiker Peter Fox räumt so richtig ab. Konzerte sind stets ausverkauft, die Platten verkaufen sich wie geschnitten Brot. Noch immer ist sein „Haus am See“ aus seinem ersten Solo-Album einer der schönsten Sommer-Hits. Und nun legt Peter Fox nach 15 Jahren mit einem zweiten Solo-Album nach. Doch so ganz glücklich scheint er darüber nicht zu sein. Irgendwie fühlt sich Fox unwohl, findet sich mit seinen 51 Jahren zu alt für ein Leben als Popstar.
Will sich der Seeed-Sänger etwa zurückziehen oder zumindest als Musiker kürzertreten? Man hat jedenfalls den Eindruck, wenn man Peter Fox so reden hört. Obwohl am Freitag (26. Mai) sein zweites Solo-Album „Love Songs“ erscheint, spricht der Musiker so, als wolle er nach und nach raus dem Rampenlicht. Es sind Sprüche wie dieser: „Eigentlich fühle ich mich ein bisschen zu alt, um Popstar zu sein. Ich sollte Platz für die nächsten machen.“
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Seeed-Star Peter Fox: „Dieses Solo-Popstar-Sein ist echt nicht mein Ding“
Das sagte Fox gerade dem Magazin Der Spiegel. Und er wird deutlicher. „Ich bin mir diesmal noch sicherer, dass ich nicht noch mal ein Solo-Album machen werde“, sagte der als Pierre Baigorry in Berlin geborene Fox. Er wolle lieber im Hintergrund produzieren. „Das wird mir immer klarer, wenn ich die jüngeren Leute in meiner Live-Band sehe. Boah, die sind so cool. Mein Cool ist nicht mehr das Cool von heute.“
Es scheint, dass es ihm überhaupt keinen Spaß mehr mache, ständig im Vordergrund zu stehen. „Dieses Solo-Popstar-Sein ist echt nicht mein Ding“, sagt Fox. Stellt sich allerdings die Frage, warum er dann nach 15 Jahren nun ein zweites Solo-Album produziert hat. Es kam einfach so, erklärt der Sänger. Für das zweite Album habe er „mit ein paar Ideen und Beats angefangen“. Dann habe die ganze Geschichte richtig Fahrt aufgenommen.
Seeed-Star Peter Fox liebäugelt mit der Politik
Trotz aller Liebe zur Musik: Fox möchte sich auch anderen Dingen widmen. So will sich der Sänger künftig mehr politisch zu engagieren. „Ich bin aber skeptisch, was daran auch Wichtigtuerei und Narzissmus ist, wenn du Popmusiker bist.“ In der Politik gehe es nicht um Applaus, sondern um superhartes Business, „und die Medien essen dich zum Frühstück“. Jeder versuche, das Wort im Munde umzudrehen. „Dafür bin ich, glaube ich, zu weich. Das schaffe ich gar nicht.“
Dennoch: „Wenn ich eine Weile nur Musik gemacht habe, kommt wieder die Lust auf gesellschaftliche Themen.“ Fox setzt dabei auch auf Eigeninitiative, etwa bei der Besteuerung von Reichen.
„Ich möchte mich mit Leuten connecten, die das genauso sehen, sodass wir der Politik gemeinsam Beine machen: Wir legen offen, was wir verdienen, und sagen, welchen Steuersatz wir für angemessen halten. Der kann nach oben offen sein.“ Das Geld könne etwa für Menschen verwendet werden, die unter der Energiekrise oder Inflation besonders litten.