Erste Borreliose-Fälle in Berlin
Zecken-Gefahr! Was ist zu tun nach einem Stich?
Die Blutsauger sind wieder unterwegs, schlagen in Wäldern, Parks und in den Gärten zu. Ihr Stich kann zu gefährlichen Krankheiten führen.

Die Blutsauger sind wieder unterwegs. Sie schlagen Zecken in Wäldern, Parks und in den Gärten zu – auch in der Hauptstadtregion. Darum sollte jeder gerade jetzt bei Ausflügen auf diese bis zu sechs Millimeter winzigen Spinnentierchen achten. Ihr Stich kann auch beim Menschen zu gefährlichen Krankheiten führen. Erste Borreliose-Fälle wurden in Berlin schon gemeldet.
Die Zecken (volkstümlich Holzbock genannt) erwachen immer mehr aus ihrer Winterstarre – und sie sind schon seit Wochen in der Hauptstadt recht aktiv. Seit Jahresbeginn hat das Robert-Koch-Institut bereits 90 Borreliose-Fälle in Berlin registriert. Ein drastischer Anstieg: Im Vorjahreszeitraum waren es noch 68 Fälle. Im vergangenen Jahr infizierten sich insgesamt 807 Berliner.
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Zecken-Stich: Das raten die Experten

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Daher mahnen Experten zur Vorsicht. „Wer die Osterfeiertage für einen Waldspaziergang oder Gartenarbeit nutzt, sollte sich und gegebenenfalls die Kinder anschließend auf Zecken absuchen. Im Ernstfall ist es wichtig, die Zecke vollständig aus der Haut zu entfernen“, sagt Gabriela Leyh, Chefin der Krankenversicherung Barmer Berlin/Brandenburg.
Schließlich sind die Krankheiten, die die Blutsauger auf den Menschen übertragen können, alles andere als harmlos – wie die Borreliose, die zu Hirnhautentzündung, Gelenkentzündungen oder schweren Herzproblemen führen kann. Verursacht wird sie durch Bakterien, die beim Blutsaugen der Zecken übertragen werden.

Nach einem Aufenthalt in der Natur sollte man vor allem auf runde Hautrötungen am Körper achten, die als erstes Anzeichen für eine Infektion einige Tage oder Wochen später um den Zeckenstich herum auftreten. In diesem Fall sollte der Hausarzt aufgesucht werden. Borreliose kann mit Antibiotika behandelt werden, es gibt aber keinen Impfstoff gegen sie, teilt die Krankenkasse mit.
Zecken-Stich: Helfen Sprays und brauche ich eine FSME-Schutzimpfung?
Wesentlich gefährlicher ist die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), eine Hirnhaut-Rückenmark-Entzündung, die ebenfalls von Zecken übertragen wird. Anders als bei der Borreliose wird FSME durch Viren verursacht. Daher kann man sich im Vorfeld mit einer Impfung gegen die Krankheit schützen, die bei Kindern und Erwachsenen in regelmäßigen Abständen aufgefrischt werden sollte. Denn FSME ist nicht mit Medikamenten heilbar.

Zwar können auch Zecken-Sprays vor den Stichen der Blutsauger schützen. Viele Produkte haben einen Wirkstoff, der ihnen den Appetit verdirbt oder die Sensoren der Tierchen blockiert, mit denen sie Wärmequellen wie den Menschen ausmachen. Doch Experten raten, dennoch auf die Impfung als Immunschutz gegen FSME nicht zu verzichten.
Allerdings tragen nicht alle Zeckenarten die FSME-Viren in sich. Dazu gehören auch bisher die Blutsauger, die in Berlin vorkommen. Daher gehört die Hauptstadt auch nicht zu den Risikogebieten. Das RKI registrierte im vergangenen Jahr keine FSME-Fälle.
Anders ist es in Brandenburg. Dort gehören die Landkreise Oberspreewald-Lausitz, Oder-Spree und Spree-Neiße zu den FSME-Risikogebieten. Laut Untersuchungen bestehe eine Wahrscheinlichkeit von 1 zu 150, nach einem Zecken-Stich in einem Risikogebiet an FSME zu erkranken.