Maskenpflicht in Öffis und Einzelhandel

Läden, Preise: KURIER verrät, wo es jetzt noch FFP2-Masken gibt

Für viele sind die Apotheken der Stadt die erste Anlaufstelle – hier scheint man für den Ansturm gerüstet.

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Ein Schild mit der Aufschrift „Maskenausgabe“ steht im Eingang einer Apotheke.
Ein Schild mit der Aufschrift „Maskenausgabe“ steht im Eingang einer Apotheke.dpa/Hauke-Christian Dittrich

Eigentlich sollte man meinen, die Berliner kann nach fast einem Jahr Corona-Pandemie nichts mehr überraschen – doch nun stehen viele Menschen in der Hauptstadt erneut vor einem großen Rätsel: Wo sind auf die Schnelle FFP2- oder OP-Masken zu bekommen? Und was kosten sie?

Die ersten Anlaufstellen dürften für viele die Apotheken der Stadt sein – und sie scheinen gut gerüstet zu sein, wie eine Umfrage des KURIER ergab. „Fräulein Beckers Lieblingsapotheke“ in der Karl-Marx-Allee führt etwa FFP2-Masken für 3 Euro pro Stück, OP-Masken gibt es für 1,50 Euro. Die Nachfrage sei hoch, bestätigt ein Mitarbeiter. Zuerst seien vor allem ältere Menschen mit Bezugsschein gekommen, inzwischen stürmen aber sämtliche Altersgruppen den Laden. Das Gleiche beobachtete man in der Apotheke am Anton-Saefkow-Platz. „Vor allem, seit die FFP2-Maskenpflicht in Bayern gilt, wollen sich immer mehr Kunden eindecken“, sagt ein Mitarbeiter. In der Apotheke gibt es zwei OP-Masken für 2,50 Euro, einzelne FFP2-Masken für 3,50 Euro.

Teurer ist es im Einkaufszentrum Alexa. In der Apotheke dort kostet eine FFP2-Maske 4,99 Euro, eine OP-Maske 1,49 Euro. Hier habe man bisher keine erhöhte Nachfrage festgestellt. Im Gegensatz zur Grünberger Apotheke in Friedrichshain. „Wir haben nachbestellt, weil mehr Leute nach Masken fragen“, heißt es hier. Die Preise liegen hier bei 2,95 Euro für eine FFP2-Maske, eine OP-Maske kostet einen Euro.

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Bei der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände will man sich zu Preisen nicht äußern. Das sei Sache der Apotheken. Schließlich seien diesen inhabergeführte Unternehmen und stünden untereinander in Konkurrenz. Aber die Versorgung sei gesichert, so ein Sprecher. Dabei geht es um viel: Allein die kostenlosen FFP2-Masken, die seit Mitte Dezember und noch bis Mitte April ausgegeben werden,  summieren sich auf etwa 400 bis 500 Millionen Stück. Dafür seien die Apotheken „gut bevorratet“.

Wir arbeiten mit Hochdruck daran, auch diesem gerecht zu werden – hätten uns aber etwas mehr Vorlauf gewünscht, um die Maßnahmen adäquat umsetzen zu können.

Josef Lange, Sprecher von Rossmann

Auch andere Geschäfte haben die Masken im Sortiment – Drogerie-Gigant Rossmann verkauft etwa Produkte der Eigenmarke altapharma, aber auch die anderer Hersteller. „Als Richtwerte gelten derzeit: Eine FFP2-Maske kostet ca. 2 Euro, eine FFP3-Maske ca. 3 Euro, eine OP-Maske zwischen 50 und 70 Cent“, heißt es auf Nachfrage des KURIER. Man habe schnell reagiert, sehe nun den „steigenden Bedarf“. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, auch diesem gerecht zu werden – hätten uns aber etwas mehr Vorlauf gewünscht, um die Maßnahmen adäquat umsetzen zu können“, teilt Rossmann-Sprecher Josef Lange mit.

Leichter Ärger schwingt auch in einer Antwort des Drogerie-Riesen dm mit. Auch hier gibt es Masken in verschiedenen Packungsgrößen. „Wir bereiten uns deutschlandweit auf eine erhöhte Nachfrage unserer Kunden vor“, sagt Geschäftsführer Christoph Werner. „Je konkreter und vorausschauender die Anordnungen der Politiker sind, desto besser können wir die Menschen versorgen. Übrigens hatten wir bereits im Dezember den Landesregierungen angeboten, dass wir uns bei der kostenlosen Versorgung der älteren Bürger mit FFP2-Masken beteiligen können; die Politik hatte die Abgabe aber auf Apotheken begrenzt.“

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Naturgemäß boomt der Handel auch im Netz. Bei Ebay wurden am Mittwochmittag über 5200 Angebote für FFP2-Masken gezählt, 200 mehr als noch am Morgen. Die Preise liegen zwischen 1,70 und 5,99 Euro je zertifizierter FFP2-Maske. Die Preisunterschiede lassen vermuten, dass Händler wie auch Apotheker fette Margen einstreichen. Tatsächlich? Einer der Großhändler für FFP2-Masken ist die Firma Rheinwalt in Neustadt an der Weinstraße. Das Familienunternehmen ist eigentlich auf den Verkauf vor allem von Werbeartikeln und Textilien spezialisiert, doch seit dem Frühjahr 2020 vertreibt die Firma auch Schutzmasken.

Seit Oktober ist Rheinwalt nun auch im FFP2-Masken-Geschäft. Die Kunden sind Einzelhandelsketten, Online-Apotheken und Industriebetriebe. Bislang wurden bereits mehrere Millionen Masken geliefert. Weitere zwei Millionen befinden sich gerade auf dem Seeweg nach Europa. Rheinwalt bietet die Masken seinen Kunden zum Stückpreis von 79 Cent an, wenn mindestens 1200 Stück geordert werden. „Ab 600.000 kosten sie nur 52 Cent“, sagt Simon Rheinwalt. Den Einkaufspreis nennt er nicht.