Raus aus dem Corona-Stress, hinein in das Datschen-Leben: Maria Schuster (40) verbrachte am Sonntag mit ihren Töchtern (5 und 9) und ihrem Mann den ersten Tag in diesem Jahr im  Garten  der Johannisthaler Kolonie „An der Südostallee“. Etwas  Unkrautjäten stand auf dem  Programm. Zum Pflanzen sind die Nächte noch zu kühl.  „Es ist  schön einen Garten zu haben, wo man draußen sein kann, gerade jetzt,   wo eine Ausgangssperre droht“, sagt Schuster.  „Die Kinder können hier   problemlos  im Freien spielen. Im Garten  gibt es  kein Angst vor Corona.“
Raus aus dem Corona-Stress, hinein in das Datschen-Leben: Maria Schuster (40) verbrachte am Sonntag mit ihren Töchtern (5 und 9) und ihrem Mann den ersten Tag in diesem Jahr im Garten der Johannisthaler Kolonie „An der Südostallee“. Etwas Unkrautjäten stand auf dem Programm. Zum Pflanzen sind die Nächte noch zu kühl. „Es ist schön einen Garten zu haben, wo man draußen sein kann, gerade jetzt,  wo eine Ausgangssperre droht“, sagt Schuster. „Die Kinder können hier  problemlos im Freien spielen. Im Garten gibt es kein Angst vor Corona.“ Foto: Gudath

Berlin - Auch wenn uns gerade  ganz andere Sorgen plagen: Es ist schön, dass der Frühling da ist! Damit hat in Berlin auch die Gartensaison begonnen. Für viele Menschen wird die Datsche in diesen schweren Tagen zu einem sehr wichtigen Ort, an dem sie die Corona-Krise einfach wegharken können.  

Selbst am Sonntag gibt es für Olaf Hennig (52) keine Ruhe. Er ist Beamter, arbeitet im Bezirksamt Treptow und muss sogar am freien Tag im Garten mit Kollegen per Telefon und Mail Absprachen für die kommenden Tage halten. Zwischendurch schaltet Henning mit Gartenarbeit ab. Mit einem Rechen holt er an der Hecke das Laub vom vergangenem Herbst hervor. „Gartenarbeit tut gut. So bekomme ich den Kopf vom Alltag  frei, kann entschleunigen“, sagt er. Die Seele baumeln lassen, optimistisch in die Zukunft schauen. So kann man  Krisen meistern, sagt er
Selbst am Sonntag gibt es für Olaf Hennig (52) keine Ruhe. Er ist Beamter, arbeitet im Bezirksamt Treptow und muss sogar am freien Tag im Garten mit Kollegen per Telefon und Mail Absprachen für die kommenden Tage halten. Zwischendurch schaltet Henning mit Gartenarbeit ab. Mit einem Rechen holt er an der Hecke das Laub vom vergangenem Herbst hervor. „Gartenarbeit tut gut. So bekomme ich den Kopf vom Alltag frei, kann entschleunigen“, sagt er. Die Seele baumeln lassen, optimistisch in die Zukunft schauen. So kann man Krisen meistern, sagt er Foto: Gudath

Jeden Tag wird das Leben in Berlin immer schwerer. Restaurants, Bars, Konzertsäle und Museen sind dicht. Die Hauptstädter sind angehalten, zu Hause zu bleiben, um sich und andere wegen des Coronavirus nicht zu gefährden. Die drastischen Einschränkungen, die drohende Ausgangssperre: Wie soll man da die Natur genießen, wo gerade Sonnenschein, blühende Bäume und Sträucher oder das Vogelgezwitscher immer mehr die Menschen dazu verlocken, hinaus ins Freie zu gehen?

Jetzt zeigt sich, wie wichtig die Berliner Kleingärten sind

Jetzt zeigt es sich, wie gut es ist, dass es in der Hauptstadt noch über 70.000 Kleingärten gibt. In der Corona-Krise wird die Datsche nun für die Berliner zum Zufluchtsort. Beim Umgraben der Erde, beim Wegharken  des Winterlaubes, beim Vorbereiten der Beete auf das bevorstehende Anpflanzen von Blumen, beim Aufräumen der Datsche: Da lässt es sich schnell vergessen, wie sehr das Coronavirus unser Leben einschränkt. Bei der Gartenarbeit einfach die Seele baumeln lassen.

Vom Alltag und von der Corona-Krise abschalten: Für Hendrik Rossow (36) ist dafür seine Parzelle an der  Treptower Friedrich-Liszt-Straße  gerade der richtige Ort. Der Grill ist aufgebaut, an der Terrasse werkelt gerade der Chef eines Kfz-Betriebes, der zum Glück noch nicht schließen musste. Rossow schiebt seine Schubkarre, auf der er ein Paket  mit einem Trampolin geladen hat, das er nun mit seiner Tochter Becky (6) aufbauen will.  „Auch wenn das öffentliche Leben wegen Corona ruht: Im  Garten haben wir keine Langeweile.“
Vom Alltag und von der Corona-Krise abschalten: Für Hendrik Rossow (36) ist dafür seine Parzelle an der Treptower Friedrich-Liszt-Straße gerade der richtige Ort. Der Grill ist aufgebaut, an der Terrasse werkelt gerade der Chef eines Kfz-Betriebes, der zum Glück noch nicht schließen musste. Rossow schiebt seine Schubkarre, auf der er ein Paket mit einem Trampolin geladen hat, das er nun mit seiner Tochter Becky (6) aufbauen will. „Auch wenn das öffentliche Leben wegen Corona ruht: Im Garten haben wir keine Langeweile.“ Foto: Gudath

Gerade für Eltern ist es nun wichtig, im Garten zu sein, damit ihre Töchter und Söhne endlich wieder im Freien sein können, weil Kitas, Schulen und Spielplätze in der Stadt geschlossen sind. Raus aus dem Home-Office, hinein in das Laubenpieper-Leben, um sich vom Corona-Alltag wenigstens für ein paar Stunden zu verabschieden.

 Bei vielen Berlinern ging es schon am vergangenem Wochenende los. Man sah es in den Bau- und Gartenmärkten der Stadt, wo die Menschen (mit gehörigem Sicherheitsabstand) anstanden, um sich neue Erde und schon die ersten Pflanzen für den Garten oder Balkon zu holen.  Dann ging es in den Kleingärten frisch ans Werk. Der Berliner KURIER traf einige fleißige Hobby-Gärtner in den Kleingarten-Anlagen im Treptower Ortsteil Johannisthal.