Die Z-Symbole und eine russische Fahne sind auf dem Turm des „Kreml“ auf dem Brauhausberg in Potsdam.
Die Z-Symbole und eine russische Fahne sind auf dem Turm des „Kreml“ auf dem Brauhausberg in Potsdam. Paul Zinken/dpa

Die Potsdamer wunderten sich dieser Tage, als sie dieser Tag zum Brauhausberg schauten und eine russische Flagge erblickten. Unbekannte hatten am Turm des alten Landtagsgebäudes in Potsdam, das im Volksmund „Kreml“ genannt wird, außerdem verbotene Z-Symbole angebracht.

Am Samstag war die weiß-blau-rote Trikolore am Brauhausberg über den Dächern der Stadt noch zu sehen, das „Z“ war am Mauerwerk aufgemalt. Der „Tagesspiegel“ berichtete am Freitag, dass die russische Fahne bereits seit Donnerstagnachmittag am Dach des Turms zu sehen ist. Die Polizeidirektion West sagte der dpa, die Polizei ermittle wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung. Der Eigentümer des Gebäudes wurde demnach aufgefordert, die Symbole zu beseitigen.

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Bereits im vergangenen Sommer wehte über dem leerstehenden und baufällig gewordenen Gebäude eine russische Fahne. Laut Polizei gibt es auf dem Areal, wo bis 2013 der Potsdamer Landtag tagte, häufiger Vandalismus.

Im Potsdamer „Kreml“ saßen einst die SED-Bonzen

In der DDR beherbergte das Gebäude die SED-Bezirks- und Kreisleitung. Es bekam den Spitznamen „Kreml“. Wie es vor Jahren hieß, soll das historische Gebäude, das an ein Berliner Immobilienunternehmen verkauft worden war, saniert und für Wohnungen und Gewerberäume umgebaut werden.

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Seit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine ist auf Panzern und Uniformen der Russen häufig ein weißes Z zu sehen. Es steht für „za pobedu“ („Für den Sieg“). Das Zeichen ist zu einem Symbol für die Unterstützung Russlands geworden. Werde das Z im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg verwendet, erfülle das den Anfangsverdacht einer Straftat, hatte Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) im vergangenen März mitgeteilt.