Winfried Glatzeder mit Achim Wolff im Stück „Pension Schoeller“: Das Sakko des Stars wird nun verkauft.
Winfried Glatzeder mit Achim Wolff im Stück „Pension Schoeller“: Das Sakko des Stars wird nun verkauft. imago/Scherf

Auf den Kudamm-Bühnen gingen die Stars ein und aus: Johannes Heesters, James-Bond-Bösewicht Curd Jürgens, Harald Juhnke, Herbert Köfer waren da, Katharina Thalbach gehört dort zu den heutigen Publikumslieblingen . Die Kostüme von einigen der großen Schauspielern gibt es nun zu haben, etwa das Sakko von DDR-Star Winfried Glatzeder. Denn die beiden Kudamm-Bühnen (Theater und Komödie) räumen ihren Fundus auf, wollen etliche ihrer edlen Stücke auf einen Flohmarkt verkaufen.

Theater-Chef Martin Woelffer und sein Team nutzen die Ferien, um im Fundus auszumisten. Was da alles an schönen Sachen weg soll, wird auf einen Flohmarkt verkauft, den die Kudamm-Bühnen am Sonntag (14. August) vor dem Schiller Theater veranstalten wollen (12-17 Uhr).

Verkauft werden Kleidung, Möbel, Dekoartikel und Nippes. Auch aufbewahrte Sitze aus der alten Komödie sollen verkauft werden. „Es gibt unzählige Hemden, Röcke, Kleider, Hosen, Schuhe in allen Größen für Damen und Herren“, kündigen die Bühnen an. Von großer Statur muss man schon sein, wenn man das Sakko von Winfried Glatzeder ergattern will, das er in der Erfolgskomödie „Pension Schöller“ trug. Schließlich ist der Star 1,92 Meter groß.

Für Winfried Glatzeders Sakko braucht man eine große Statur

Was die guten Stücke kosten werden? Das komme darauf an, sagt Theater-Chef  Woelffer. Es gebe auch ein bisschen Verhandlungsbereitschaft. Kostüme sollen etwa 5 bis 50 Euro kosten. Einer seiner Favoriten: ein Clownskostüm. Das Geld soll dann investiert werden.

Am Sonntag werden nicht nur edle Stücke aus dem Fundus versteigert. Auf dem Flohmarkt werden auch Stars zu sehen sein. Marion Kracht, Gayle Tufts, Judith Richter, Matthias Freihof und Klaus-Peter Grap haben sich angesagt. Und vielleicht schaut Katharina Thalbach vorbei. Denn nach dem Flohmarkt hat sie um 18 Uhr im Theater in „Mord im Orientexpress“ ihren Auftritt.

Martin Woelffer, Intendant der Kudamm-Bühnen.
Martin Woelffer, Intendant der Kudamm-Bühnen. dpa/Gerald Matzka

Der Grund der Aufräumarbeiten im Fundus:  Die Kudamm-Bühnen müssen zum Jahresende aus dem Schiller Theater. Sie sind seit längerem auf eine Ausweichspielstätte angewiesen, weil ihr Gebäude am Kurfürstendamm abgerissen wurde. Ein geplanter Neubau verzögert sich allerdings und im Schiller Theater kann das Team nicht länger bleiben - dort zieht die Komische Oper vorübergehend ein, wegen eigener Sanierungsarbeiten.

Die Kudammkomödie braucht nun ab 2023 für zwei Jahre ein neues Ersatzquartier. Im Gespräch ist das Theater am Potsdamer Platz. „Das ist zwar ein großes Haus, aber wir können unsere großen Produktionen da weiterspielen“, sagte Woelffer. Den größten Teil des Jahres könnte das Haus von ihnen genutzt werden, aber nicht ständig, weil dort beispielsweise auch die Berlinale stattfinde.