Wie soll das gehen? Berliner sollen jetzt die Insekten in ihrer Umgebung zählen!
Bis zum 11. Juni sind die Berliner aufgefordert, die Insekten in der Umgebung zu zählen. Wie soll das denn gehen? Wir verraten, was es mit der Aktion auf sich hat!

Die Sonne lacht, der Sommer scheint nun endgültig auch in Berlin angekommen zu sein – und vielleicht haben sie es auch schon gemerkt: Die Mücken-Saison läuft auf Hochtouren. Ich saß neulich mit einem Teil der Familie in Königs Wusterhausen im Garten – doch die Party fand ein jähes Ende, weil die Stech-Biester bereits so aktiv waren, dass das gemütliche Sitzen vor der Laube einfach keine Freude machte. Doch die Insektenwelt hat auch ihre schönen und guten Seiten.
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Mücken gehören wohl zu den streitbarsten Kandidaten in der Welt der Krabbler – dicht gefolgt von Wespen. Doch neben den nervigen Insekten gibt’s auch viele spannende Lebewesen im kleinsten Teil der Tierwelt. Und inzwischen weiß jedes Kind, dass diese kleinen Tierchen, so unscheinbar sie manchmal sein mögen, einfach wichtig sind. Erst in der vergangenen Woche warnten Naturschützer etwa wieder vor dem Einfluss von Pestiziden auf die Welt der Krabbler. „Die bunte und artenreiche Vielfalt unserer Natur ist in einer tiefen Krise. Es blüht, zwitschert und lebt immer weniger um uns herum“, erklärte der Umweltverband BUND. Weltweit seien viele Arten vom Aussterben bedroht.
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Berliner sollen die Insekte im Umkreis von zehn Metern zählen
Nur: Wie viele Insekten gibt es noch? Um das herauszufinden, läuft noch in dieser Woche eine spannende Aktion: Auch in Berlin gibt es alljährlich mehrere Vogel-Zählungen. Doch in dieser Woche sind Käfer und Co. an der Reihe! Und dabei kann jeder mitmachen. Wer zum Insekten-Kundler werden möchte, sollte sich in dieser Woche für eine Stunde an einem sonnigen und windstillen Tag in Garten oder Park setzen – und für eine Stunde versuchen, die Insekten in einem Umkreis von zehn Metern zu notieren
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„Keine Panik, wenn Ihnen auch mal ein Insekt entwischt, bevor Sie es erkennen oder Sie es nicht bestimmen können!“, heißt es auf der Website des Naturschutzbund Nabu, der die Aktion organisiert (Infos: www.nabu.de). Die Beobachtungen können anschließend online gemeldet werden.

Der Hintergrund ist ernst: Im Jahr 2017 hatten ehrenamtliche Insektenkundler des Entomologischen Vereins Krefeld nachgewiesen, dass die Gesamtmasse an Fluginsekten in Teilen Deutschlands von 1989 bis 2016 um mehr als 75 Prozent abnahm. Viele Wildbienenarten in Deutschland sind laut Nabu etwa vom Aussterben bedroht. Die Aktion läuft bis 11. Juni – und ich werde mich daran beteiligen, wenn ich es zeitlich schaffe. Ich kann sowieso jedem empfehlen, sich mit der Welt der Krabbler mal zu beschäftigen.
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Viele der Tierchen – darunter Spinnen – sind aufgrund ihrer Unberechenbarkeit mit Ängsten verbunden. Insekten? Die möchten viele Menschen lieber nicht mit der Kneifzange anfassen! Mir ging es lange auch so, bis ich mit einem Insektenkundler eine Runde durch den Biesenhorster Sand drehte, ein langgestrecktes Gebiet zwischen Biesdorf und Karlshorst. Der Experte zeigte mit die Lebensräume der kleinen Tiere – und schon nach einer halben Stunde ertappte ich mich, wie ich auf dem Boden hockte und Spinnen, Käfer und Grillen fing.

Berlins Gärtner haben es da richtig gut: Sie können sich, um Insekten zu beobachten, einfach in den eigenen Garten setzen. Aber: Sie haben auch Verantwortung. Und sollten etwas dafür tun, die so wichtige Welt der Insekten zu schützen. Kurz gestutzte Rasenflächen Kies- und Betonwüsten helfen niemandem.
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So verwandeln Sie Ihren Balkon in ein Insekten-Paradies
Und auch der eigene Balkon kann einfach zum insektenfreundlichen Paradies werden. „Richtig bepflanzt, also vorzugsweise mit einheimischen Wildstauden, kleineren Sträuchern und Kletterpflanzen, sind Balkone wertvolle Lebensräume und Nahrungsquellen für Insekten und Vögel“, sagt die Berliner Nabu-Referentin für Stadtgrün, Janna Einöder. Auch Lavendel, Salbei oder Rosmarin seien wahre „Insekten-Tankstellen“.
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Aber: Finger weg von Geranien und Petunien! „Solche exotischen Blumen sind für einheimische Insekten ziemlich uninteressant und setzen zumeist auch keine Samen an, die Vögel fressen könnten.“ Also: Machen Sie Ihren Garten oder Ihren Balkon zum Paradies für Insekten – die Natur wird es Ihnen danken. Und tauchen Sie ab in die Welt der Krabbler – denn es gibt so viel zu entdecken!
Florian Thalmann schreibt jeden Mittwoch im KURIER über Tiere.
Kontakt in die Redaktion: wirvonhier@berlinerverlag.com