Polizisten suchen auf der Pankstraße nach Spuren der Schießerei.
Polizisten suchen auf der Pankstraße nach Spuren der Schießerei. Morris Pudwell

Es waren Szenen wie aus einem US-Krimi: Am 1. September gegen 20 Uhr peitschten Schüsse durch die Pankstraße in Gesundbrunnen. Direkt neben der Polizeidirektion 1 (Abschnitt 18). Zwei Männer wurden aus einem Auto heraus angeschossen. Ein Drive-by-Shooting, wie das in den USA heißt. Ein Familienstreit soll derart eskaliert sein, dass ein Mann auf ein Büro in Berlin-Gesundbrunnen feuerte. Den mutmaßlichen Täter hat die Berliner Staatsanwaltschaft nun wegen vierfachen versuchten Mordes angeklagt.

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Denn wie die Behörde am Mittwoch mitteilte, hielten sich zum Tatzeitpunkt am 1. September 2022 in den Räumen vier Menschen auf – darunter ein elfjähriges Mädchen. Zwei Männer im Alter von 40 und 49 Jahren wurden durch die Schüsse verletzt. Darum lautet die Anklage gegen den 34-jährigen Deutsch-Türken auch auf gefährliche Körperverletzung.

Der 34-Jährige schoss, um zu töten

Dem Angriff soll ein Streit vorausgegangen sein, der in Beleidigungen und Bedrohungen mündete. Schließlich soll der 34-Jährige gemeinsam mit einem unbekannt gebliebenen Mann in Tötungsabsicht vier Schüsse auf die im Erdgeschoss gelegenen Büroräume abgegeben haben. Ein Mann wurde an Oberarm und Rücken getroffen, der andere wurde durch einen Streifschuss am Kopf verletzt.

Spurensuche der Polizei: Kugeln durchschlugen die Fenster eines Büros und blieben in der Wand stecken.
Spurensuche der Polizei: Kugeln durchschlugen die Fenster eines Büros und blieben in der Wand stecken. Morris Pudwell

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) sprach damals von Auseinandersetzungen im Clanmilieu. „Es ist leider kein Geheimnis, dass bei Protagonisten aus der Organisierten Kriminalität auch vor Waffengewalt nicht zurückgeschreckt wird, man Streitigkeiten auch auf offener Straße austrägt“, hieß es in einer Mitteilung. 

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Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft konnte nach eigenen Angaben keine weiteren Aussagen zu den Hintergründen der Tat machen. Ein Spezialeinsatzkommando und Beamte einer Einsatzhundertschaft durchsuchten noch in der Nacht vom 1. September Wohnungen in der Wriezener Straße, Zingster Straße und Biesenthaler Straße.