Wetter-Experte: Sahara-Staubwolke hüllt Deutschland ein – es regnet Sand und „Blut“
Luftströmungen treiben Staub aus der Wüste in Richtung Deutschland. Das hat Einfluss auf unser Wetter.

Auch hinter Berlin liegt ein zauberhaftes erstes Frühlings-Wochenende – in ganz Deutschland kletterten die Temperaturen in den vergangenen Tagen nach oben. Grund dafür ist ein besonderes Wetter-Phänomen: Eine Luftströmungen bringen massenhaft warme Luft aus Afrika über Spanien und Frankreich auch in unser Land. Ein Nebeneffekt ist eine gigantische Staubwolke, die aus der Sahara ins Land getragen wird. Droht uns jetzt roter Blut-Regen?

Sand rieselt vom Himmel, setzt sich auf Autodächern ab
„Sand und Staub wurden in der Sahara ordentlich aufgewirbelt und dann mit der Südwest-Strömung bis nach Deutschland transportiert“, erklärt Meteorologe Dominik Jung von wetter.net in einem Video auf Youtube. Vor allem im Westen, aber auch in anderen Teilen Deutschlands werde es deshalb heute sehr trüb sein. „Aber teilweise rieselt der Staub eben auch runter, besonders gut kann man das auf dem Autolack sehen.“ Manchmal entsteht, beeinflusst von solchen Staubwolken, ein spannendes Wetterphänomen: Blutregen! Der entsteht, wenn der Staub in der Atmosphäre vom Regen ausgewaschen wird. Doch das sei momentan nicht zu befürchten, denn Niederschlag werde es laut Prognosen an den kommenden Tagen nicht geben, sagt Jung.

Stattdessen erwischt uns der Frühling auch weiterhin mit voller Wucht. Schon in den vergangenen Tagen gab es vereinzelt Temperaturen von mehr als 20 Grad, der Höchstwert wurde mit 20,4 Grad im Ort Metzingen gemessen. Und warm geht es weiter – heute werden in ganz Deutschland Höchsttemperaturen von erneut bis zu 20 Grad erwartet.
Kälte hat sich weit zurückgezogen, es bleibt erst einmal warm
„Die Kälte hat sich weit zurückgezogen und der Weg ist frei für die warme Südwestströmung. Hoch Ilonka sorgt weit verbreitet für freundliches und trockenes Wetter“, sagt Jung. Der Sahara-Staub sei aber trotzdem spürbar, denn: „An den Staubpartikeln bilden sich Wolken, recht dünne Wolken, aber sie trüben die Sonne und es bleibt ein paar Grad kühler.“
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Dass es keinen Regen geben soll, könne aber auch Schattenseiten haben. Denn: „Bis zum 10. März ist schon wieder eine große Trockenheit in Sicht. Keine guten Aussichten mitten in der frühlingshaften Wachstumsphase“, sagt Jung. Und auch ein erneuter Wintereinbruch ist nicht ganz auszuschließen. Die Ensembleprognosen gehen zwar nicht davon aus, dass es noch einmal Schnee geben wird. Jung: „Ein Märzwinter ist in den nächsten Tagen nicht in Sicht. Höchstens nachts gibt es stellenweise Bodenfrost.“ Aber wie immer gilt: Das Wetter ist und bleibt unberechenbar.