Wer erkrankt an Affenpocken? Die Berliner Patienten sind männlich und im Schnitt 37 Jahre alt
In Brandenburg gab es jetzt die erste Impfung gegen das Affenpocken-Virus. Berlin startet nächste Woche.

In der Hauptstadt erkranken immer mehr Berliner am Affenpocken-Virus. Innerhalb eines Tages stieg die Zahl der Infizierten um 28 auf nunmehr 933. In Brandenburg gibt es nach Angaben des Gesundheitsministeriums erst 28 bestätigte Affenpocken-Fälle. In Brandenburg hat jetzt die Impfung gegen das Affenpocken-Virus begonnen. Das Gesundheitsamt in Potsdam habe die erste Impfung verabreicht, diese sei am Donnerstag bei einer Person mit Risikokontakt erfolgt. In Berlin sollen die Impfungen gegen das Virus in der kommenden Woche starten.
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Das Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) führt die Statistik über die am Affenpocken-Virus (MPXV) Erkrankten. Von den 933 erkrankten Personen sind 929 als männlich vermerkt, keinen Fall gibt es in den Gruppen „weiblich“ und „divers“. Bei vier Fällen gibt es keine Angabe zum Geschlecht.
In Berlin gibt es deutschlandweit mit Abstand die meisten an Affenpocken Erkrankten
Im Schnitt sind die Erkrankten 37 Jahre alt, die Altersspanne reicht von 18 bis 78 Jahren. Berlin hat deutschlandweit mit Abstand die meisten MPX-Fälle. Obwohl sich jeder mit MPXV infizieren kann, wurden bisher die meisten Fälle bei schwulen und bisexuellen Männern und anderen Männern, die Sex mit Männern haben, festgestellt, erklärt das LAGeSo.
In Deutschland registrierte das Robert-Koch-Institut (RKI) mit Stand vom Freitag 1490 Infektionen von Affenpocken. Die eigentlich seltene Virus-Erkrankung, von der weltweit zuletzt mehrere Tausend Fälle nachgewiesen wurden, überträgt sich nach bisherigem Kenntnisstand hauptsächlich durch engen Körperkontakt von Mensch zu Mensch.
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Eine Impfung gegen Affenpocken empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) in Deutschland für bestimmte Risikogruppen und Menschen, die engen Kontakt zu Infizierten hatten. Das Virus ruft meist milde Symptome hervor, die gewöhnlich innerhalb weniger Wochen verschwinden. Es kann aber auch schwere Verläufe nach sich ziehen.
In Berlin beteiligen sich 22 Praxen an der Impfkampagne
Brandenburg hat nach Angaben des Ministeriums 240 Dosen des Impfstoffes gegen Affenpocken vom Bund erhalten. Diese sollen zunächst vor allem bei engen Kontaktpersonen von Infizierten eingesetzt werden. Der Impfstoff wird bei minus 20 Grad in der Apotheke des Potsdamer Klinikums Ernst von Bergmann gelagert. Die Impfungen übernimmt der öffentliche Gesundheitsdienst der Landeshauptstadt Potsdam und die landesweit einzige HIV-Schwerpunktpraxis in Blankenfelde-Mahlow, teilt das Gesundheitsressort mit.
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In Berlin beteiligen sich der Mitteilung nach 22 Praxen an der Impfkampagne, außerdem sollen Impfungen in der Beratungsstelle für sexuelle Gesundheit „Checkpoint BLN“ angeboten werden. Auch Spezialambulanzen einiger Kliniken und das Gesundheitsamt Mitte sollen beteiligt sein. Eine Liste aller Impfstellen solle Anfang kommender Woche veröffentlicht werden. Vorrangig werde in HIV-Schwerpunktpraxen geimpft. Die Impfung sei für die Menschen kostenfrei, die Entscheidung für eine Impfung liege im Ermessen des Arztes.
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