Weil Berliner zu viel Wasser verschwenden: Senat will Wasserverbrauch gesetzlich beschränken
Rasensprengen, Auto waschen, Planschbecken befüllen: Was alles bald verboten werden könnte!

Duschen, Pflanzen bewässern, Auto waschen: In Zeiten maximaler Trockenheit steigt in Berlin der Wasserverbrauch so stark, dass der Berliner Senat jetzt gegensteuern will : Neue Regeln sollen den Wasserverbrauch begrenzen.
Wasserverbrauch steigt, aber Wasser-Vorräte gehen zur Neige
Eigentlich ist Wasser kein knappes Gut, doch es ist höchst ungleich verteilt. Teile Brandenburgs sind von einer sich seit Jahren verschärfenden Dürre betroffen, und das hat auch Folgen für Berlin: Die Hauptstadt ist von Zuflüssen aus dem Umland abhängig. Zwar versichern Wasserexperten, die Trinkwasserversorgung sei nicht gefährdet, doch sinkende Grundwasserpegel und die sich verschärfende Trockenheit im Umland zwingt die Politik nun zum Handeln.
Darum plant der Berliner Senat nun neue landesgesetzliche Regeln zur Begrenzung des Wasserverbrauchs für Haushalte im Falle von Knappheit. „In Berlin steigt zurzeit der Wasserverbrauch - während das sogenannte Dargebot abnimmt. Deshalb wollen wir auch ins Berliner Wassergesetz entsprechende Regelungen aufnehmen“, sagte Umweltstaatssekretärin Silke Karcher dem „Tagesspiegel“ (Mittwoch). Mit Dargebot ist die verfügbare Wassermenge in einer Anlage gemeint.
Sorge um Grundwasserpegel und Wasserabfluss
„Der aktuelle wie auch für die Zukunft sich abzeichnende Rückgang der Grundwasserneubildung und des Oberflächenwasserabflusses nach Berlin erfordern eine zunehmende Schonung der Wasserressourcen“, teilte die Senatsumweltverwaltung der Zeitung mit. In Notlagen könne das Land hier schon jetzt mittels des Wasserhaushaltsgesetzes des Bundes eingreifen. Auf dieser Grundlage sei eine Allgemeinverfügung möglich, um die Wasserentnahme zeitlich begrenzt einzuschränken.
Der umweltpolitische Sprecher der Berliner Grünen-Fraktion, Benedikt Lux, hatte am Wochenende mehr Befugnisse für das Land gefordert, um im Falle von Wasserknappheit gegen Verschwendung vorgehen zu können. „Wir müssen in Notsituationen Dinge wie das Rasensprengen, Autowäsche oder das Befüllen eines Pools verbieten können“, sagte Lux der „Tageszeitung“ (taz).