Wegen exorbitanter Energiepreise: Berliner Senat hält Schließung von Schwimmbädern für möglich!
Berlins Hallenbäder gelten als Großabnehmer, ihnen könnte im Winter das Gas abgestellt werden.

Erneut müssen sich Berlins Schwimmerinnen und Schwimmer auf ungewisse Zeiten einstellen. Nach fast drei Jahren Pandemie und monatelangen coronabedingten Schließungen deutet sich die nächste Hiobsbotschaft an. Erneut könnten im Winter die Schwimmbäder geschlossen sein, aber diesmal spielt Covid überhaupt keine Rolle für die Überlegungen des Berliner Senats.
Schwimmbäder müssten schließen, wenn ansonsten Privathaushalte und kritische Infrastruktur kein Gas bekämen
Hintergrund sind die exorbitant gestiegenen Gaspreise und drohende Versorgungsengpässe in der kalten Jahreszeit. Dem rbb erklärte der Chef der Berliner Bäderbetriebe, Johannes Kleinsorg: Die Schwimmbäder als Gasgroßabnehmer könnten im Falle von Versorgungsengpässen von Abschaltungen betroffen sein. Entsprechende Szenarien behält sich die Berlin-Brandenburger Netzgesellschaft für den Fall vor, dass ansonsten Privathaushalte oder Bereiche der kritischen Infrastruktur nicht mehr ausreichend versorgt werden könnten.
Eine Rolle spielen dabei auch die Energiepreise: Wenn sie weiter steigen, müssten sie zu erheblichen Teilen vom Senat getragen werden. Dafür müsste dieser einen entsprechenden Nachtragshaushalt verabschieden.
Berliner Schwimmbäder haben bereits Saunen geschlossen und Wassertemperatur abgesenkt
Um Energie zu sparen, hatten die Bäderbetriebe bereits die Saunen geschlossen und die Wassertemperatur der Bäder auf maximal 26 Grad gesenkt, zwei bis vier Grad weniger als im Normalbetrieb.
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Der Energieverbrauch der Berliner Bäder liegt laut rbb bei bis zu zehn Millionen Kilowattstunden – den höchsten Bedarf hat demnach die Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark in Prenzlauer Berg. Der Heizbedarf von Schwimmbädern ist ein Mehrfaches der Freibäder, in denen nur das Wasser – zeitweise wegen der hohen Außentemperaturen auch das nicht – erwärmt werden muss.