Wegen „Auto-Corso der Schande“: Ukraine-Botschafter Andrij Melnyk pestet Franziska Giffey an
Erst bekam der Bundespräsident die Leviten gelesen, nun auch noch Berlins Regierende Bürgermeisterin.

Über den Ton des ukrainischen Botschafters in Deutschland, Andrij Melnyk, darf man sich nur wundern. Der Mann, der seine Aufgabe darin sieht, schwere Waffen für die Ukraine einzusammeln, und der Deutschland dabei Untätigkeit vorwirft, fiel erst über Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier her. Jetzt pestet er auch gegen Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey.
Steinmeier wird gedankliche Nähe zu Putin vorgeworfen, Giffey soll eine Autokorso-Schande nicht verhindert haben. Wenn Andrij Melnyk gegen deutsche Politiker schießt, dann scharf.
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Nun hat der ukrainische Botschafter der Berliner Landesregierung wegen eines prorussischen Autokorsos aus mehreren Hundert Fahrzeugen schwere Vorwürfe gemacht. Auf Twitter wandte sich Melnyk am Montag an die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD): „Um Himmels willen, wie konnten SIE diesen Auto-Corso der Schande mitten in Berlin zulassen? Und zwar am Tag, als die russischen Massaker an ukrainischen Zivilisten in Butscha ans Licht kamen?“
Botschafter Melnyk kritisierte in diesem Zusammenhang auch die Polizei
Die Autos waren am Sonntag mit russischen Fahnen durch die Hauptstadt gefahren. Der Korso war als Veranstaltung mit dem Titel „Keine Propaganda in der Schule – Schutz für russischsprechende Leute, keine Diskriminierung“ angemeldet.
Melnyk kritisierte in diesem Zusammenhang auch die Polizei. Nach dem Rückzug russischer Truppen aus dem Gebiet rund um die ukrainische Hauptstadt Kiew hatten am Sonntag Fotos von getöteten Menschen in der zurückeroberten Stadt Butscha für Entsetzen gesorgt.
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Botschafter Melnyk fällt, bei allem Verständnis für seine angespannte Situation, immer wieder aus der Rolle. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die deutschen Ampel-Minister wurden bereits abgewatscht und mussten sich schwere Vorwürfe anhören. Einzige Ausnahme: „Habeck ist der Einzige in der Regierung, der auf meine SMS antwortet“, so Melnyk.