Corona-Leitfaden vom Senat
Zur Schule oder Zuhause bleiben? Senat stellt Regeln für erkältete Kinder auf
Ein krankes Kind gehört ins Bett. Aber wann ist krank wirklich krank? Vier Wochen nach Schulstart hat die Senatsverwaltung einen Leitfaden herausgegeben.

imago stock&people
Das Wetter wird unbeständiger, und schon sind die ersten kleinen Rotznasen wieder unterwegs. Vor allem Kleinkinder und Grundschüler fangen sich leichte Erkältungen schnell mal ein. Blöd nur, dass die Symptome oft ähnlich sind wie bei einer Corona-Infektion. Die Vorsichtsmaßnahmen: Kinder sollen zu Hause bleiben, wenn sie krank sind. Aber wann ist krank wirklich krank? Vier Wochen nach Schulstart hat die Senatsverwaltung einen Leitfaden herausgegeben. Endlich!
Lehrer und Eltern haben händeringend darauf gewartet. In so manch einer Grundschule in Berlin wurden bei den ersten Elternabenden die Leitfäden anderer Bundesländer ausgehändigt. Darauf zu lesen: „Hat das Kind Schnupfen, soll es zwei Tage zu Hause bleiben. Kommen keine weiteren Symptome dazu, kann es Schule oder Kita wieder besuchen.“ Husten ist dagegen ein Ausschlusskriterium und verlangt eine Krankschreibung.
Was nicht schön klingt für berufstätige Eltern, die ihre Kinder folglich selbst betreuen müssen, ist doch aber immerhin eine Orientierungshilfe. Und bietet auch Lehrern und Erziehern eine Grundlage, auf der sie entscheiden können, ob sie ein Kind abholen müssen.

Meistgelesen
Forscher finden DAS heraus
Studie enthüllt: Wer in diesem Alter in Rente geht, stirbt früher
Blick in die Sterne
Horoskop fürs Wochenende: 23. und 24. September 2023 – für alle Sternzeichen
Chef gegen Assistenten
Trainer-Zoff vorm Spiel in Kiel bei Hertha BSC: Es geht um Dardai
Stromfresser oder nicht?
Wie teuer ist es wirklich, wenn das Ladekabel in der Steckdose bleibt?
Anzeige gegen Produktion
Walentina enthüllt Gewalt im „Sommerhaus“: „ER gesteht eine Straftat“
Nun, fast vier Wochen nach dem Schulstart in Berlin und damit nach der Rückkehr zum Regelbetrieb, bietet die Berliner Senatsverwaltung endlich eine Hilfestellung an. Ein überfälliger Schritt. „Uns haben viele Berichte von Eltern erreicht, dass ihre Kinder nach Hause geschickt wurden, weil sie beispielsweise Schnupfen hatten“, sagt Landeselternsprecher Norman Heise dem KURIER.
Mit einer online veröffentlichen Grafik nimmt der Senat medizinische Laien, die Eltern, Lehrer und Erzieher nun mal oft sind, an die Hand. Hier heißt es: Husten und Schnupfen ohne Fieber – das Kind darf in Schule oder Kita gehen. Sofern sich sein Gesundheitszustand nicht verschlechtert. Bei Temperaturen über 37,5 Grad Celsius muss das Kind zu Hause bleiben, auch bei nur leicht erhöhter Temperatur. Erst wenn es 24 Stunden fieberfrei ist, darf es in die Betreuung.
Auch die Alarmzeichen für eine Corona-Infektion verdeutlicht die Senatsverwaltung in der Grafik noch einmal. Zwei Tage in Folge Fieber über 38,5 Grad Celsius, Abgeschlagenheit, Schüttelfrost, verminderter Geruchs- oder Geschmackssinn, Muskel- und Gliederschmerzen, anhaltender Husten und Kurzatmigkeit sowie jegliche Erkältungssymptome nach Kontakt mit Personen, die mit Corona infiziert sind oder aus Risikogebieten zurück gekommen sind.
Über die Hilfe können sich nicht nur Eltern freuen, sondern auch Berlins Kinderärzte. Auch die Befürchtungen von Jakob Maske, dem Berliner Sprecher des Verbands der Kinder- und Jugendärzte, hatten sich zunächst bewahrheitet. „Wir haben seit Schulbeginn einen deutlichen Anstieg an Kindern und Jugendlichen, die mit Symptomen wie einem simplen Schnupfen vorstellig werden, weil die Schulen sie zum Arzt geschickt haben. In manchen Fällen wurde sogar gesagt, sie bräuchten ein negatives Testergebnis“, berichtete Maske dem KURIER. Er müsse sich, wie alle Berliner Kinderärzte, gerade täglich mit dem Wunsch vieler Eltern herumärgern, er möge ihr Kind „gesundschreiben“. „Das machen wir einfach nicht“, sagt Maske.