Das impfen hat begonnen.
Das impfen hat begonnen. Foto: Matthias Bein/dpa

Die Impfmaschinerie im Kampf gegen das Coronavirus läuft. Das Serum ist am Sonnabend eingetroffen. In Berlin, wie in allen Städten und Gemeinden, soll einen Tag später mit dem Impfen begonnen werden, um die Pandemie zu stoppen. Doch wer sind die ersten, die die Spritze bekommen werden? Nach welchen Kriterien wird verfahren? Fragen, die es nun zu klären gilt.

Wie viele Impfdosen stehen bereit?

1,3 Millionen Dosen will Biontech laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bis Jahresende  liefern. Das würde in etwa für genauso viele Menschen reichen, da die notwendige zweite Impfung erst spät im Januar anstünde. Bis Ende März kündigte Spahn bis zu zwölf Millionen Dosen an. Da das Präparat  zweimal verabreicht werden muss (die zweite Impfung folgt nach 21 Tagen), würde diese Menge in diesem Zeitraum für etwa 5,5, bis 6 Millionen Menschen reichen.

Wie sieht es in Berlin aus?

Am Sonnabend bekam die Hauptstadt 9750 Dosen. Laut Senatsgesundheitsverwaltung werden bis Jahresende weitere 39.000 Dosen geliefert. Ab Januar sollen wöchentliche Lieferungen von jeweils 29.500 Impfdosen folgen.

Wer wird in Berlin zuerst geimpft?

Laut Prioritäten-Empfehlung der Ständigen Impfkommission des Robert-Koch-Institutes werden dies ab 27. Dezember die Bewohner der 313 Berliner Alten- und Pflegeheime sein, die im Vorfeld ihr Einverständnis zum freiwilligen Impfen schriftlich abgegeben haben. Derzeit leben über 29.000 Berliner in den Einrichtungen. Ihr Schutz sei besonders wichtig, weil es in den Heimen in der Vergangenheit immer wieder zu Corona-Infektionen kam. Insgesamt 60 mobile Impfteams stehen bereit, um das Impfen in den Heimen vorzunehmen. „Jedes Impfteam kann etwa 50 Personen täglich impfen“, sagt Einsatzleiterin Sinja Meyer-Rötz. Sie werden jedes Pflegeheim zweimal aufsuchen, da die Impfung nach 21 Tagen wiederholt werden muss. Die Teams sind täglich, auch Silvester und an Sonn- und Feiertagen im Einsatz. „Wir denken, dass wir innerhalb von sechs Wochen alle Pflegeheime durch haben“, sagt Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci.

Wer folgt im zweiten Schritt?

Anfang 2021 gehen alle Impfzentren in Betrieb, in denen dann die etwa 180.000 Berliner, die über 80 Jahre alt sind, die Spritze gegen Corona bekommen sollen. Mit Massenimpfungen, die in den Hausarzt-Praxen vorgenommen werden sollen, wird erst im Frühjahr oder im Sommer 2021 gerechnet, wenn genügend Impfstoff vorhanden ist.

Wie erfahren Berliner, dass sie zu den ersten Impflingen gehören?

Die Betroffenen in den Heimen erhalten die Impfung durch die mobilen Teams. Die Termine haben  beziehungsweise werden die Heimleitungen mit der Senatsgesundheitsverwaltung festlegen. Mitarbeiter und Pflegekräfte dieser Einrichtungen können sich ab 27. Dezember im Impfzentrum Arena Berlin in Treptow impfen lassen. Sie haben bereits spezielle Codes für die Online-Terminbuchung bekommen.

Die etwa 180.000 Berliner, die über 80 Jahre alt sind, werden ab Januar 2021 eine Einladung für die Impfzentren erhalten. In den Schreiben, die schon fertig sind, erhält jeder einen Code, mit dem ein Termin per Telefon oder online gebucht werden kann, teilte am Sonnabend die Senatsgesundheitsverwaltung mit. Pflegekräfte und Klinikpersonal mit hohem Infektionsrisiko werden in den Krankenhäusern geimpft.