Wahnsinn! Unser Sandmännchen und Erich Honecker sind jetzt preisverdächtig
Die beliebte TV-Kinderstar und der weniger beliebte DDR-Staatschef haben die Chance, den höchsten deutschen Fernsehpreis zu gewinnen.

Das Sandmännchen und Erich Honecker – kaum zu glauben, dass sie eines Tages einmal etwas Gemeinsames haben werden. Nun ist es der Fall. Denn die beliebte Fernsehfigur der Kinder und der weniger beliebte einstige DDR-Staatschef sind jetzt preisverdächtig!
Möglich macht es der Grimme-Preis, die höchste Fernsehauszeichnung in Deutschland. Und man mag es kaum glauben: Für die diesjährige Verleihung wurden das Sandmännchen und Honi nominiert.
Der Liebling der Kinder hätte eine hohe Ehrung ja schon längst verdient. Schließlich flimmert das Sandmännchen seit 1959 jeden Abend über die Bildschirme und schafft es zur Freude der Eltern, ihre Kleinen immer schön brav in den Schlaf zu schicken.
Eine Leistung, die nun auch die Jury des Grimme-Preises beeindruckt. Besonders einen Abendgruß-Vorspann hält das Gremium für besonders wertvoll, um den kleinen TV-Star zu ehren.

In diesem Filmchen, den der RBB in seinem neuen „gläsernen Studio“ in Charlottenburg produzierte und der vergangenes Jahr erstmals im August gezeigt wurde, düst das Sandmännchen in einem besonderen Recycling-Mobil durch die Stadt. Kinder und Erwachsene brauchen nur leere Plastikflaschen oder alte Joghurtbecher in das Maul des Fahrzeuges zu legen – und plötzlich kommt hinten eine neue Gießkanne oder ein Spielzeug-Elefant heraus.
Die Jury befand: So wie das Sandmännchen das Thema Nachhaltigkeit den Kindern erklärt, hätte den Grimme-Preis verdient. Ob er ihn auch bekommt – am 21. März sollen die Preisträger bekannt gegeben werden.
69 Nominierungen für den Grimme-Preis: Auch der Honecker-Film von Jan Josef Liefers gehört dazu
Möglicherweise bekommt auch Honi diese Auszeichnung. Denn der Film „Honecker und der Pastor“ steht ebenfalls auf der Nominierungsliste, den das ZDF vor einem Jahr zeigte. Der Streifen ist das erste Regiewerk von „Tatort“-Star Jan Josef Liefers (58). Der Schauspieler erzählt in seinem Film die wahre Geschichte, wie im Jahr 1990 der geschasste Erich Honecker mit seiner Frau Margot Unterschlupf bei einem Pastor in Brandenburg findet.

Das Nominierungskommissionen des Grimme-Institutes hat aus über 780 eingereichten TV-Produktionen insgesamt 69 auf ihre Liste gesetzt, aus denen dann die Preisträger gekürt werden. Zu den Kandidaten gehören unter anderem auch die Netflix-Serie „1899“, die Film-Doku „Die Wannseekonferenz“ (ZDF) und Schauspielerin Nina Gummich (32, „Charité“) für ihre Rolle als Alice Schwarzer in dem ARD-Zweiteiler „Alice“.
Zwei Gewinner des Grimme-Preises stehen bereits fest: Joko Winterscheidt (44) und Klaas Heufer-Umlauf (3). Im Wettbewerb Unterhaltung wurden sie in der Kategorie „Spezial“ als einzige für die Folge „Joko & Klaas 15 Minuten Live“ nominiert, die sich mit den Frauenprotesten im Iran beschäftigte.