Tolle Aktion macht auf ein großes Problem aufmerksam
Vorsicht, Freitag der 13.! Berliner Schornsteinfeger: Jetzt bringen sie den armen Tierheim-Tieren das große Glück
Schwarze Tiere werden schwerer vermittelt als andersfarbige – dagegen wollen die Essenkehrer der Stadt etwas tun.

Foto: Volkmar Otto
Wer abergläubisch ist, geht am Freitag sicher besonders vorsichtig durch die Stadt, denn es ist Freitag, der 13.! Doch am Unglückstag passiert auch Gutes: Berlins Schornsteinfeger bringen das große Glück zu den Tieren im Tierheim in Falkenberg. Schon 2020 ließen sich die schwarz gekleideten Glücksbringer für einen Kalender mit schwarzen Tieren fotografieren – weil das Projekt ein Erfolg war, startet nun die zweite Runde.
Schwarze Hunde und Katzen werden schwerer vermittelt als andere
Die Idee: Leider haben schwarze Tiere noch immer schlechtere Vermittlungschancen, weil viele Menschen abergläubisch sind oder sich etwa vor schwarzen Hunden fürchten. Deshalb zogen Berliner Schornsteinfeger schon 2020 ins Tierheim, ließen sich mit den Tieren ablichten.
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Der Erlös aus dem Kalender, der aus den Bildern entstand, kam dem Tierheim zugute. „Wir wurden von Anfragen förmlich überrannt“, sagt Alain Rappsilber (48) von der Schornsteinfeger-Innung der Berliner Zeitung. Mehrmals mussten Kalender nachbestellt werden, 15.000 Euro kamen zusammen.
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Foto: Volkmar Otto
Und nicht nur das: Die Essenkehrer brachten wirklich Glück. „Alle Tiere, die im Kalender abgebildet waren, konnten vermittelt werden“, sagt Rappsilber, der vor allem über den Dächern von Kreuzberg unterwegs ist. „Aber trotzdem sind die Probleme noch immer die gleichen.“
So gaben bei einer Umfrage des Deutschen Tierschutzbund 55 Prozent der befragten Tierheime an, dass sie schwarze Tiere schwerer vermitteln als andersfarbige. „Diese Vorurteile gegen schwarze Hunde und Katzen müssen aus den Köpfen verschwinden“, sagt Rappsilber.
Die Glücksbringer wollen sich auch gegen illegalen Welpenhandel einsetzen
Mit dabei ist auch Jana Weise, eine von wenigen Schornsteinfegerinnen in Berlin. Sie arbeitet seit 1994 in dem Job, war im ersten Kalender auf dem Titel und im November zu bestaunen. „Wir sind alle sehr tierlieb – und auch ich bin mit Hunden aufgewachsen“, sagt sie.
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Sie darf mit Hündin Lara posieren, ihr Kollege Niko Kardinal (27) mit Hund Aslan. „Meine Familie hatte auch immer wieder Haustiere. Es ist gut, dass wir mit der Aktion etwas für das Image der schwarzen Hunde und Katzen tun können.“ Der Kalender kann ab Oktober über die Schornsteinfeger-Innung bestellt werden.

Foto: Volkmar Otto
Auch für Norbert Skrobek, der seit 1977 als Schornsteinfeger arbeitet, ist überrascht von der riesigen Resonanz auf das Projekt. „Es gab sogar Bestellungen aus Österreich und der Schweiz“, verrät er. Nach dem Erfolg wollen sich die Essenkehrer nun sogar an der Kampagne des Tierheims gegen den illegalen Welpenhandel beteiligen.
„Denn dahinter stecken mafiöse Strukturen – und leider glauben viele Menschen noch immer, dass sie die Welpen retten, indem sie sie dubiosen Händlern abkaufen“, erklärt Skrobek. Doch in Wirklichkeit werde der Handel dadurch noch gefördert. „Als Schornsteinfeger sind wir Vertrauenspersonen – und wollen unser gutes Image auch in dem Bereich einsetzen.“