Die schwarze Kapuze tief ins Gesicht gezogen: So saß der Angeklagte Nico F. am Donnerstag im Gerichtssaal. 
Die schwarze Kapuze tief ins Gesicht gezogen: So saß der Angeklagte Nico F. am Donnerstag im Gerichtssaal.  Pressefoto Wagner

Der Mord sollte wie ein Unfall oder ein Raub aussehen: Weil seine Liebe unerwidert blieb, wollte Nico F. (28) einen Killer auf den vermeintlichen Rivalen ansetzen.

Er zog im Gerichtssaal die schwarze Kapuze tief ins Gesicht, gestand dann im Prozess um versuchte Anstiftung zum Mord: „Habe einen Tötungsauftrag eingestellt.“ Im Darknet. Um einen Grafiker (38), in den er sich zwei Jahre zuvor verliebt hatte, für sich zu haben. Dessen Partner (34) sollte sterben. Motiv: Eifersucht.

Nico F.: „Ich hatte mich an die wahnsinnige Vorstellung geklammert, dass alles besser wird, wenn er weg ist.“ Er sei psychisch angeschlagen gewesen – „habe mich hineingesteigert“. Heute könne er es nicht mehr verstehen – „schäme mich und bin schockiert über das, was ich getan habe“.

Er arbeitete in Dresden in der Gastronomie, lernte den Grafiker kennen. Sie gingen ins Fitnessstudio. Doch der Grafiker lebte seit Jahren in einer Fernbeziehung, zog Ende 2021 mit seinem Freund in Berlin zusammen. Nico F.: „Ich war einsam, es war frustrierend.“ Auch wenn ihm der Grafiker nie Hoffnungen gemacht habe.

Der Liebhaber versuchte auch, mit „Hexenflüchen“ den Geliebten für sich zu gewinnen

Auf abstruse Mittel setzte F.: Erst habe er mit „Hexenflüchen“ versucht, den Geliebten für sich zu gewinnen. Im März setzte er dann auf einen Auftragsmörder.

Er zahlte in Bitcoins rund 22.000 Euro. Seine Suche: „Möchte jemanden beauftragen, das Ziel auszuschalten.“ Er favorisierte „Tötung durch Unfall oder Raub“. Er lieferte Adresse, Fotos.

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Doch er war auf Betrüger reingefallen: Geld weg statt Mord. Die Polizei kam durch Recherchen einer Journalistin auf seine Spur. Das Opfer wurde informiert. Der Mediengestalter: „Das steckt man nicht so weg.“ Die Wohnung verlasse er seitdem nicht allein. Fortsetzung: 5. Dezember.