Hat mal jemand einen Ingenieur übrig?
Verwaltung mangelt es an Spezialisten: Stadtrat verlangt bessere Gehälter
In der Stadtentwicklungsabteilung von Mitte sind rund 100 von 500 Stellen für technische Berufe nicht besetzt

Viel zu tun, aber keine Leute. Ephraim Gothe (SPD), Stadtentwicklungs-Stadtrat des Bezirks Mitte, hat zwar genügend Stellen in seinem Ressort, aber auf diesen Stellen sitzt niemand. Die Verwaltung könne nicht leisten, was von ihr verlangt wird, wenn von rund 500 Stellen für technische Berufe mindestens hundert frei seien, sagte er dem KURIER – im Straßen- und Grünflächenamt, bei der Stadtplanung, Bauaufsicht, der Liegenschaftsverwaltung und im Bereich Umwelt und Natur.
Gothe: „Sie können auch nicht mehr besetzt werden, weil der Markt leergefegt ist und die Bezirke vor allem gegenüber dem Bund und der Privatwirtschaft nicht mehr konkurrenzfähig sind. An diesen Stellen hängt nicht nur die Umsetzung der Städtebauförderung, sondern auch die Planung und die Realisierung neuer sozialer Infrastruktur und der komplette klimagerechte Stadtumbau.“
Meistgelesen
Blick in die Sterne
Laut Horoskop: Diese Sternzeichen sind im Oktober vom Glück geküsst
Rezept des Tages
Soljanka wie in der DDR: Hier kommt das Original-Rezept
Blick in die Sterne
Horoskop für Dienstag, 26. September 2023 – für alle Sternzeichen
Neue Staffel auf Sat.1
Mega-Zoff bei „Hochzeit auf den ersten Blick“: Erstes Paar gibt auf!
Jubiläums-Staffel beginnt
„Hochzeit auf den ersten Blick“: Welche Paare sind noch zusammen?
Stadtrat: Personalmangel bei technischen Berufen plagt alle Bezirke
Aktuell macht sich Gothe Sorgen, weil der Senat ein Stück des Bezirks zwischen Pank-und Gerichtstraße zum Stadtumbau- und teilweise zum Sanierungsgebiet erklärt hat. 80 Millionen Euro Fördermittel müssen in den nächsten 15 Jahren verplant und ausgegeben werden, aber wer soll es tun? Der Stadtrat sagte dem KURIER: „Das mit dem Personalmangel geht allen Bezirken so, und das liegt daran, dass die Bezirke nicht frei über ihr Personalbudget verfügen können.“

Bei bestimmten Qualifikationen, die seiner Abteilung fehlten, sei die Entgeltgruppe E11 als Eingangs-Salär festgelegt, und dafür locke man niemanden mehr in die Verwaltung. Es müsse den Bezirken ermöglicht werden, neue Leute nach der Entgeltgruppe E12 zu bezahlen. E11, das sind für einen Neuling ohne Berufserfahrung 3553,15 Euro brutto, mit E12 sind es 3672,04 Euro. Dazu kommen für alle 150 Euro Hauptstadtzulage im Monat, berichtet die Senatsfinanzverwaltung.
Deren Sprecher Alexis Demos widerspricht dem Eindruck, dass die Gehälter in Stein gemeißelt seien, wie Gothe ihn vermittelt. Unter bestimmten Umständen, unter anderem bei Personalmangel, könnten neue Mitarbeiter mit höheren Gehaltsstufen eingestellt werden, häufig in die Erfahrungsstufe 3, die sonst erst nach drei Jahren erreicht wird. Bei E11 verdienst man in Stufe 3 dann 4064,48 Euro brutto, mit E12 sind es 4478,85. Auch hier bekommt man in beiden Stufen 150 Euro Hauptstadtzulage. Demos: „Die Dienststellen können in eigener Zuständigkeit und eigener Verantwortung darüber entscheiden, ob sie von den Möglichkeiten Gebrauch machen.“
Außertarifliche Bezahlung ist ausgelaufen
Bislang konnten die Berliner Behörden besonders schwer für den öffentlichen Dienst zu gewinnenden Ärzten, Beschäftigten in der Informationstechnik oder Ingenieuren bis zu 1000 Euro pro Monat außertariflich zahlen. Diese Regelung ist aber mit dem Jahresende ausgelaufen. Demos: „Eine Verlängerung befindet sich gegenwärtig in der Erörterung.“
Eines aber sei klar: „Höherbewertungen von bestehenden und bewerteten Tarifstellen und Dienstposten aufgrund von Personalmangel sind jedoch (...) sachfremd und tarifrechtlich unzulässig.“ Eine Aufstockung nach E12 für die nach E11 bewerteten Stellen, wie sie Gothe fordert, sei deshalb ausgeschlossen.