Ein Mercedes-Fahrer hat am Freitagabend in Neukölln mehrere Fahrzeige gerammt.
Ein Mercedes-Fahrer hat am Freitagabend in Neukölln mehrere Fahrzeige gerammt. Morris Pudwell

Freitagabend, gegen 19 Uhr, rammte auf der Hermannstraße in Neukölln der Fahrer eines Mercedes-Carsharing-Fahrzeugs einen VW Golf leicht im Heckbereich. Als der VW Fahrer den Verursacher zur Rede stellen wollte, gab der Mann Vollgas und flüchtete über die ganze Breite der Hermannstraße. Dabei geriet er sogar in den Gegenverkehr und streifte dabei ein weiteres Fahrzeug. Der Verursacher bog nun in die Emser Straße ab.

Dort legte er aber jetzt erst richtig los: Ein Smart, der gerade an einem Notarzteinsatzfahrzeug der Berliner Feuerwehr vorbeifuhr, rammte der junge Mann im Heckbereich und schob ihn in das Feuerwehrfahrzeug. Dabei soll eine Notärztin verletzt worden sein.

Im Unfallwagen lag eine offene Bierflasche

Danach stieß der Fahrer auf der linken Seite gegen einen geparkten Audi. Der Mercedes hob ab und fuhr plötzlich auf zwei Rädern weiter, bevor er wieder auf allen vier Reifen landete und nun einen parkenden Opel rammte, der auf dem Gehweg gegen ein Verkehrsschild, Mietfahrrad und mehrere parkende Autos geschoben wurde. Der Fahrer und mindestens 2 weitere Insassen sprangen nun aus dem kaputten Mercedes und flohen zu Fuß.

Im Unfall-Fahrzeug wurden im Fahrerraum eine offene Bierflasche und ein Smartphone gefunden. Gegen Mitternacht meldete ein sich bisher unbekannter Zeuge bei der Berliner Polizei und konnte wichtige Hinweise zu dem Unfall geben. Zivile Polizeikräfte konnten damit den Aufenthaltsort des Fahrers feststellen.

Nach 5 Stunden wurde der Unfallfahrer gefasst

Diese Informationen führten zur einem „Sozialpädagogischen Jugendwohnen“ in der Hermannstraße. Innerhalb weniger Minuten wurde durch die Berliner Staatsanwaltschaft ein Beschluss erreicht, die Örtlichkeit betreten zu dürfen.

Tatsächlich wurde dann ein Jugendlicher schlafend angetroffen, der den Beschreibungen entsprach. Der junge Mann soll auf seinem Smartphone sogar noch die passende App zum Carsharing-Anbieter geöffnet haben. In einer seiner Hosentaschen befand sich der Schlüssel zum Unfallfahrzeug.

Der vermeintliche Fahrer, der zum Zeitpunkt der Festnahme noch knapp 1 Promille Atemalkohol intus hatte, wurde zur Gefangenensammelstelle nach Berlin-Tempelhof verbracht.