Berlin bekommt ein zeitlich befristetes 29-Euro-Ticket für den Nahverkehr. Es soll von Oktober bis Dezember nur innerhalb der Stadt gelten und nur im Abo zu haben sein.
Berlin bekommt ein zeitlich befristetes 29-Euro-Ticket für den Nahverkehr. Es soll von Oktober bis Dezember nur innerhalb der Stadt gelten und nur im Abo zu haben sein. dpa/Jörg Carstensen

Es war ein echter Krimi, der sich über Tage zog, doch am Donnerstag verkündeten Berlins Regierende Bürgermeistern Franziska Giffey und Verkehrssenatorin Bettina Jarasch stolz: Berlin bekommt ein 29-Euro-Ticket! Nach dem Auslaufen des 9-Euro-Tickets will die Stadt damit eine Übergangslösung schaffen, die Bürger entlasten, bis es wieder eine bundesweite Lösung gibt. Allerdings hat das Ticket an einer Stelle eine Falle – davor warnt nun ein Verkehrs-Experte.

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Neues 29-Euro-Ticket für Berlin: Verkehrs-Experte wittert Abo-Falle!

Bereits vor Wochen wurde bekannt: Weil Brandenburg nicht mitmischen wollte und den Plan bremst, gilt der Billig-Fahrschein nur in den Berliner Zonen A und B. Schon das könnte problematisch werden, warnt jetzt FDP-Verkehrsexperte Felix Reifschneider (44) in einem Bericht der „B.Z.“.

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Für Pendler aus Brandenburg, die jeden Tag nach Berlin müssen, sei das Ticket ein Anreiz, bis zur Stadtgrenze zu fahren, ab da das Ticket zu nutzen. „Viele werden ihr Auto am ersten Bahnhof hinter der Stadtgrenze abstellen, das verstopft die Parkplätze“, sagt Reifschneider.

Doch auch für Berliner, die es nutzen wollen, gibt es einen unangenehmen Nebeneffekt: Anders als beim 9-Euro-Ticket, das man einfach am Automaten oder per App kaufen konnte, müsse für den neuen Fahrschein ein Abo abgeschlossen werden.

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Sie stellten das Ticket vor: Franziska Giffey (l., SPD), Regierende Bürgermeisterin, und Bettina Jarasch (Bündnis90/Die Grünen), Umweltsenatorin.
Sie stellten das Ticket vor: Franziska Giffey (l., SPD), Regierende Bürgermeisterin, und Bettina Jarasch (Bündnis90/Die Grünen), Umweltsenatorin. dpa/Jens Kalaene

Allerdings gilt: Alle Abonnenten haben mit Auslaufen des Angebots zum Ende des Jahres ein Sonderkündigungsrecht. Sie können das Abo also beenden oder auf das neue voraussichtlich Anfang 2023 startende bundesweit gültige Nachfolgeticket für das 9-Euro-Ticket umsteigen. Falls es das dann auch wirklich gibt. Andernfalls gilt: Das Abo läuft dann zum üblichen Preis weiter.

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29-Euro-Ticket: Ist diese Lösung wirklich ein Grund zum Feiern?

Der FDP-Verkehrsexperte warnt: „Da wird regelrecht eine Abo-Falle konstruiert! Wer weiß, ob die Kündigung ausreichend kommuniziert wird?“ Daran angeschlossen berichtet die „B.Z.“, dass einfache Monatskarten etwa an Automaten, in Kundenzentren oder in entsprechenden Handy-Apps nicht abgesenkt werden sollen.

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Für Giffey und Jarasch ist das neue Ticket trotzdem ein Grund zur Freude. „Heute ist ein guter Tag für die Mobilität in Berlin, für einen zeitgemäßen öffentlichen Nahverkehr und echte Entlastung in der Krise“, sagte Giffey bei der Verkündung. „Wir schaffen eine Überbrückungslösung, bis das bundesweite Ticket kommt.“

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