Eine zentrale Kundgebung ist für Donnerstagvormittag vor dem Kaufland-Logistiklager in Lübbenau im Spreewald geplant. Das kündigte die Gewerkschaft Verdi am Mittwoch an. Dort soll auch Verdi-Bundeschef Frank Werneke sprechen. Am Donnerstag will Verdi nach eigenen Angaben die Supermarktketten der Schwarz-Gruppe in den Blick nehmen, zu der Lidl und Kaufland gehören. In früheren Aktionswochen seien laut Verdi bereits Edeka und Rewe bestreikt worden.
Der Tarifkonflikt im Einzelhandel dauert schon seit langem an. Die Arbeitskämpfe hatten teilweise leere Regale zur Folge. Gründonnerstag, der Tag vor Karfreitag, ist ein wichtiger Einkaufstag, da an Karfreitag und Ostermontag die meisten Läden geschlossen haben. Verdi fordert im Einzelhandel unter anderem mindestens 2,50 Euro mehr pro Stunde und eine Laufzeit des Tarifvertrags von einem Jahr. Je nach Bundesland kommen noch weitere Forderungen hinzu.
Verdi kritisierte, die Handelskonzerne verweigerten Verhandlungen und versuchten mit einseitigen Lohnerhöhungen, die Streikbereitschaft zu schwächen. „Diese einseitigen Erhöhungen sind jedoch nicht rechtssicher, bieten den Beschäftigten keine planbare Zukunft und können den Reallohnverlust der letzten drei Jahre nicht kompensieren“, betonte die Gewerkschaft.
Arbeitgeberseite verweist auf ihr Angebot, das dreimal nachgebessert wurde
Der Tarifgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE), Steven Haarke, sagte der dpa, die Arbeitgeber hätten ihr vor fast einem Jahr vorgelegtes Angebot im Verlauf der Tarifrunde dreimal nachgebessert. „Dieses Angebot hätte zu echten Reallohn-Zuwächsen geführt, zumal die Inflation rückläufig ist. Verdi dagegen ist nicht flexibel.“ Haarke sprach von einer Verweigerungshaltung der Gewerkschaft.