Polizisten geleiten Kinder weg vom Tatort an der Evangelischen Schule in Berlin-Neukölln. Erst Stunden nach der Tat konnten sie zu ihren Eltern. 
Polizisten geleiten Kinder weg vom Tatort an der Evangelischen Schule in Berlin-Neukölln. Erst Stunden nach der Tat konnten sie zu ihren Eltern.  Michael Kappeler/dpa

Eine entsetzliche Tat schockt Berlin: Auf einem Berliner Schulhof werden zwei Mädchen niedergestochen, eine der Grundschülerinnen schwebt in Lebensgefahr. Die Hintergründe der Tat vom Mittwoch sind noch völlig offen. 

Einen Tag nach dem Messerangriff auf zwei Mädchen an einer Berliner Grundschule ist das Motiv des Täters zunächst weiter rätselhaft. 

Einen Tag nach der Messerattacke auf dem Gelände einer Grundschule in Berlin mit zwei verletzten Mädchen soll der mutmaßliche Täter in einer Psychiatrie untergebracht werden. Die Staatsanwaltschaft beantragte eine Unterbringung statt einer Untersuchungshaft, wie eine Sprecherin der Behörde am Donnerstag sagte. 

Nach Angaben von Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) geht die Polizei von einem Einzeltäter aus, der weder politisch noch religiös motiviert war. Ob er die Mädchen kannte, sei Gegenstand der Ermittlungen, sagte eine Polizeisprecherin.

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Laut „B.Z.“ hatte er keine Beziehung zu seinen Opfern. Es gebe Hinweise auf eine psychische Krankheit, hieß es weiter. Auch das wollte die Polizei zunächst nicht bestätigen.

Zwei Mädchen schwer verletzt im Krankenhaus 

Am Donnerstagvormittag gab es mit Blick auf das lebensgefährlich verletzte Mädchen Entwarnung. Eine Polizeisprecherin bestätigte gegenüber dem rbb, dass das Mädchen nicht mehr in Lebensgefahr sei. Auch das zweite Mädchen wurde schwer verletzt und liegt im Krankenhaus.

Ein Polizeiwagen steht am frühen Morgen vor der evangelischen Schule Neukölln an der Mainzer Straße. Dort hatte gestern Nachmittag ein Mann aus bislang ungeklärten Gründen zwei Schülerinnen mit einem Messer attackiert. 
Ein Polizeiwagen steht am frühen Morgen vor der evangelischen Schule Neukölln an der Mainzer Straße. Dort hatte gestern Nachmittag ein Mann aus bislang ungeklärten Gründen zwei Schülerinnen mit einem Messer attackiert.  Paul Zinken/dpa

Der Unterricht an der Evangelischen Schule Neukölln sollte für den Rest der Woche ausfallen. „Die ganze Schulgemeinde ist tief betroffen und entsetzt“, schrieb Schulleiter Thorsten Knauer-Huckauf auf der Internetseite.

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„Wir sind in unseren Gedanken und Gebeten bei den beiden Kindern und ihren Familien. Wir sorgen uns um die Kinder und Kolleginnen und Kollegen, die bei der Tat zugegen waren. Außerdem müssen wir davon ausgehen, dass auch Mitglieder unserer Schulgemeinde, die nicht selbst anwesend waren, unter einem schwerem Schock stehen“, schreibt der Schulleiter. 

Kinder sahen den Messerangriff mit an

Für Schüler, Lehrer und Eltern sollen laut Senat am Donnerstag Beratungen und andere Unterstützungen angeboten werden. Bereits am Mittwoch waren psychologisch geschulte Helfer vor Ort im Einsatz. Auf dem Schulhof sollen andere Kinder den Angriff miterlebt haben.

Am Mittwochnachmittag kurz nach 15.00 Uhr hatte ein Mann auf dem Schulhof an der Mainzer Straße mit einem Messer auf die beiden Mädchen im Alter von sieben und acht Jahren eingestochen. Den mutmaßlichen Täter, einen 38-jährigen Mann, nahm die Polizei nahe dem Tatort fest. Auch das Messer wurde gefunden. Laut der Zeitung „B.Z.“ soll der Mann nicht geflohen sein.